Tour de France - Mas und Carapaz gestürzt

Die Yates-Brüder rocken das Baskenland

Endlich ist es wieder soweit, das größte Radsportrennen der Welt, die 110. Tour de France hat begonnen. Zum Start sind die Teams ins radsportverrückte Baskenland gereist, am Donnerstagabend wurden die Teams vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao mit einer großen Zeremonie vorgestellt. Zum Einrollen blieb den Profis nicht viel Zeit, zum Grand Depart standen gleich 182 anspruchsvolle Kilometer mit Start und Ziel in Bilbao auf dem Programm. Die erste Spitzengruppe dieser Tour bestand aus Lilian Calmejane, Pascal Eenkhorn, Valentin Ferron, Jonas Gregaard und Simon Guglielmi, die sich gleich nach den offiziellen Start bilden konnte. Das noch komplette Fahrerfeld gab den Ausreißern nie mehr als zweieinhalb Minuten, bereits 45 Kilometer vor dem Ende war das Unternehmen zu Ende. Auf den letzten 30 Kilometern übernahm UAE Team Emirates das Kommando, Kapitän Tadej Pogacar wollte offensichtlich der Konkurrenz auf den Zahn fühlen. Schnell wurde in der vorletzten Bergwertung das Feld kleiner und nur mehr gut 60 Mann gingen gemeinsam auf die finalen 10 Kilometer, wo eine 2000 Meter lange zum Schluss ganz steile Rampe wartete. Der Österreicher Gregor Mühlberger sorgte dort für ein enormes Tempo und eine weitere Selektion. An der Kuppe waren nur mehr sein Kapitän Pogacar, Jonas Vingegaard, Adam und Simon Yates sowie Guillaume Martin zusammen. Simon Yates attackierte in der Abfahrt und nur sein Bruder Adam folgte. Das Brüderpaar arbeitete trotz unterschiedlicher Mannschaften natürlich gut zusammen und es kam erstmals in der Geschichte der Tour zu einem reinen Brüderduell um den Tagessieg. Am Ende war Adam der Stärkere und gewann mit mehreren Radlängen vor seinem Zwillingsbruder. Für UAE Team Emirates lief heute alles perfekt, Tagesseig durch Adam Yates und Tadej Pogacar (+12) wurde noch Tagesdritter in einer Gruppe mit Thibaut Pinot, Michael Woods, Victor Lafay, Jai Hindley, Mattias Skjelmose, Jonas Vingegard, David Gaudu, Wout Van Aert, Mikel Landa, Carlos Rodriguez und Wilco Kelderman. Die vier Sekunden Zeitbonifikation für Pogacar werden die Tour nicht entscheiden, doch der starke Mannschaftsauftritt ist zumindest eine deutliche Warnung an die Konkurrenz. Die nächste Verfolgergruppe, in der sich auch der Österreicher Felix Gall befand, hatte 33 Sekunden Rückstand.
Leider kam es in der Abfahrt der vorletzten Bergwertung zu einem Sturz in den auch Enric Mas und Richard Carapaz verwickelt waren. Für Enric Mas ist die Tour schon nach 160 Kilometer zu Ende, der Spanier hat sich an der Schulter verletzt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach einigen Minuten setzte Richard Carapaz mit stark blutenden Wunden an den Knien das Rennen fort, eine Viertelstunde hat er verloren.

01.07.2023 - Gerald