Aktive Erholung vor dem Alpenfinale

Nico Denz glänzt wie vor zwei Jahren

Bevor es in das schwere Alpenfinale Freitag und Samstag geht, gab es eine sogenannte Überführungsetappe von Morbegno nach Cesano Maderno. Entlang des Comer Sees ging es los, doch dann bog man ab ins Hinterland, drei Bergwertungen der einfacheren Kategorie warteten vor den gut 60 flachen Kilometern bis ins Ziel. Für die Klassement-Teams galt es heute Kräfte für das harte Finale zu schonen. Nach wenigen gefahrenen Kilometern kam die Meldung, dass Juan Ayuso den Giro aufgegeben hat. Mit stark geschwollenem Auge ließ er sich vom Tour-Arzt nach einen Bienenstich behandeln und stieg wenig später ins Teamfahrzeug. Da auch die Sprintermannschaften keine Lust auf eine lange Verfolgungsjagd hatte, schickte man die schnellen Männer vorsorglich in die Fluchtgruppe. Kaden Groves, Wout Van Aert und der Führende der Punktewertung Mads Pedersen schummelten sich in die fast 40 Mann starke Ausreißergruppe. Nachdem der Vorsprung auf 10 Minuten angewachsen war, musste man sich in der Spitzengruppe etwas einfallen lassen, denn mit dieser Prominenz wollte man nicht auf die Zielgeraden kommen. 11 Mann nutzten eine günstige Gelegenheit und setzten sich nach vorne ab. Die Uneinigkeit dahinter half entscheidend und der Kreis der Siegkandidaten war deutlich kleiner. Nico Denz hat vor zwei Jahren zwei Etappen beim Giro als Ausreißer gewonnen und der Deutsche hatte sich einen perfekten Plan zurechtgelegt. 16 Kilometer vor dem Ende attackierte er und wurde nicht mehr gesehen. Solo erreichte er das Ziel und konnte sich über seinen dritten Giro-Etappensieg ausgiebig freuen. Red Bull Bora-Hansgrohe verlor vor einigen Tagen den Kapitän Primoz Roglic. Trotz dieses Rückschlags zeigt das Team eine enorme Moral. Giulio Pellizzari glänzte im Gebirge und ist bereits Gesamtsiebter, mit dem Etappensieg von Nico Denz ist die Bilanz wieder absolut positiv. Das Verfolgerfeld wurde von Mirco Maestri vor Edward Planckaert, Filippo Magli, Dries De Bondt und Daan Hoole angeführt.
Das Feld mit den Klassementfahrern kam vierzehn Minuten nach dem Sieger nach Cesano Maderno. Aktive Erholung war das Motto der heutigen Etappe.

29.05.2025 - Gerald