Feiertag in Belgien - Flandern-RundfahrtVan Der Poel pokert am besten |
Nach der mehrwöchigen Vorbereitungsphase mit Klassikern wie dem E3-Prijs und Gent-Wevelgem, stand heute mit der Ronde van Vlaanderen das wichtigstes und prestigeträchtigste Rennen Belgiens auf dem Programm. Der zu den fünf Monumenten gezählte Eintagesklassiker ist mit 18 Hellingen (kleine giftige Ansteige) und 7 Kopfsteinpflasterpassagen verteilt auf eine Distanz von unglaublichen 272 Kilometer genau nach dem Geschmack des einheimischen Publikums, die zu Hunderttausenden die Straßen säumten. Die Fans ließen sich am "heimlichen" Nationalfeiertag nicht die Freude trüben, musste doch der große Favorit Wout Van Aert gestern wegen einer Corona-Infektion die Teilnahme absagen. Am Freitag hat es auch in Flandern noch geschneit, kühle aber zum Teil sonnige Bedingungen ersparten den 167 Startern eine noch schlimmere Tortur.
Als die Ausreißergruppe des Tages am Oude Kwaremont nach mehr als 200 Kilometern Flucht gestellt wurde übernahm Tadej Pogacar die Initiative und erzwang die entscheidende Selektion. Wenige Kilometer später war das Feld der möglichen Sieger auf gut 25 Mann geschrumpft. Als erstes probierten es Alfred Wright und Dylan Van Baarle, die nach einer langen Verfolgungsjagd von Tadej Pogacar, Valentin Madouas und Mathieu Van der Poel eingeholt wurden. Das Quintett lag zu diesem Zeitpunkt gut eine Minute vor den Verfolgern, bis zur zweiten Überquerung der Oude Kwaremont blieb man zusammen. Erneut versuchte Pogacar eine Attacke, nur Van der Poel konnte er nicht abhängen, zu zweit ging es auf die letzten 14 Kilometer. Auf der Zielgeraden kam es dann zu unglaublichen Szenen. Die beiden belauerten sich so lange bis plötzlich Valentin Madouas und Dylan Van Baarle wieder aufschließen konnten, nur mit letzter Kraftanstrengung konnte sich Van Der Poel doch noch den zweiten Ronde-Sieg holen. Vermutlich war Pogacar heute der Stärkste, am Ende wurde es hinter Van Baarle und Madouas "nur" Rang vier für den zweifachen Tour de France-Sieger. Wenige Sekunden später folgten Stefan Küng und Dylan Teuns als bester Belgier. Nach dem Solisten Alfred Wright erreichten Mads Pedersen, Christophe Laporte, Alexander Kristoff, Michael Matthews und Jan Tratnik als nächste Gruppe Oudenaarde.
Pech hatte der Titelverteidiger Kasper Asgreen, der im entscheidenden Moment durch einen Defekt um seine Chance kam.
03.04.2022 - Gerald