Weltmeisterschaft Zürich

Tadej Pogacar von einem anderen Stern

Der Straßenbewerb der Männer bildet traditionell den Abschluss der jährlich durchgeführten Weltmeisterschaften. Nach dem Start in Winterthur ging es 85 Kilometer Richtung Zürich wo der sechsmal zu fahrende Zürich City Circuit mit seinen 26,8 Kilometern mit 474 Höhenmetern wartete. Der große Favorit war Tadej Pogacar und die Frage war, ob er den bis zu 17 Prozent steilen Anstieg in der Zürichstraße in der vorletzten Runde oder doch in der letzten Runde zum Angriff nutzen würde. Doch Tadej wäre nicht Tadej, wenn er nicht irgend etwas Verrücktes im Köcher hätte. Man kann es kaum glauben, aber der Slowene eröffnete die Feindseligkeiten 102 Kilometer vor dem Ende und bewies, dass das Unmögliche möglich ist. Zuerst mit seinem Teamkollegen Jan Tratnik und später noch mit Pavel Sivakov war er zumindest nicht immer alleine, doch die letzten beiden Runden musste er solo bestreiten. Die Verfolger lagen nie mehr als eine Minute zurück, doch am Weltmeistertitel von Tadej Pogacar gab es nichts zu rütteln. Der 26-jährige ist nach dem Giro d'Italia- und Tour de France-Sieg ein mehr als verdienter Weltmeister, die Anderen waren heute nur Statisten bei einer Fahrt vom anderen Stern. Was ihm in die Karten spielte, war auch die Tatsache, dass seine Verfolger in Wirklichkeit nur mehr 11 Fahrer waren, alle anderen hatte der harte 274 Kilometer lange Parcours schon vorher abgeworfen. Die Silbermedaille ging an Ben O'Connor, der Australier überlistete die letzten Konkurrenten mit einer Attacke 2 Kilometer vor dem Ende. Der Titelverteidiger Mathieu Van Der Poel gewann den Spurt um die Bronzemedaille vor Toms Skujins, Remco Evenepoel, Marc Hirschi, Ben Healy und Enric Mas.
Von den fünf gestarteten Österreichern erreichten nur Felix Großschartner als 29. und Sebastian Schönberger als 76. das Ziel

29.09.2024 - Gerald