Neutralisation auf den letzten beiden Kilometern

Kämna holt das Grand Tour-Triple

Bevor die Fahrer den ersten Ruhetag genießen können, stand die dritte von insgesamt neun Bergankünften auf dem Programm. Die neunte Etappe startete in Cartagena und nach 184 Kilometern lag das Ziel am Alto Caravaca de la Cruz. De Schlusssteigung ist 8,2 Kilometer lang und hat eine Durchschnittssteigung von 5,5 Prozent. Doch der Eindruck täuscht, einige Flachstücke und kurze Zwischenabfahrten drücken den Schnitt, teilweise warten Rampen mit bis zu 20 Prozent. Es sollte der Tag der Ausreißer werden. Eine acht Fahrer umfassende Fluchtgruppe erreichte die Steigung mit einem Vorsprung von fünf Minuten, genügend Spielraum für einen Etappensieg. Schnell kristallisierte sich Lennard Kämna als der stärkste Kletterer heraus. Der Deutsche gewann vor seinen ehemaligen Fluchtkollegen Matteo Sobrero, Chris Hamilton, Amanuel Ghebreigzabhier, Jon Barrentetxea, Ruben Fernandez, Jonathan Caicedo und Altmeister Daniel Navarro. Durch diesen Erfolg gehört er zum erlesenen Kreis der Fahrer die bei Giro, Tour und Vuelta jeweils eine Etappe gewinnen konnten.
Zu Beginn der Etappe beschloss die Jury die Zeit für die Gesamtwertung an der zwei Kilometer-Marke zu nehmen, da durch eine Schlammlawine der letzte Streckenabschnitt stark verschmutzt wurde. Das heißt der Etappensieg und das Tagesklassement wurden sehr wohl im ursprünglichen Ziel vergeben. An dieser virtuellen GC-Linie gab es zwischen den Topfavoriten kleine Lücken, doch keine wesentlichen Zeitunterschiede. Hoffentlich waren alle Zuseher von dieser Maßnahme informiert, denn gemütlich plaudernde Fahrer die locker nach Oben kurbeln sieht man bei einer Bergankunft eher selten.
In der Gesamtwertung führt vor dem Ruhetag Sepp Kuss vor Marc Soler und Lenny Martinez. Remco Evenepoel überholte Mikel Landa und ist jetzt Gesamtvierter. Da sich der Wout Poels aus den Top Ten verabschieden musste, rückten die meisten Fahrer einen Rang nach vorne.

03.09.2023 - Gerald