Tohuwabohu über 100 km bei der Tour

Ion Izaguirre holt zweiten Tagessieg für Cofidis

Die 13. Etappe der Tour von Roanne nach Belleville-en-Beaujolais führte wie der 11. Abschnitt über einen kleineren bis mittleren Berg nach dem Anderen, was wieder einen chaotischen Etappenverlauf auf den 169 km versprach. Und der tatsächliche Verlauf übertraf diese Voraussage noch deutlich. Wollte man alle Attacken und Gruppen beschreiben, die heute gefahren wurden, würde das Lesen dieses Artikels wohl so lange dauern wie der Tag der Fahrer. Schon am ersten Anstieg gleich nach dem Start gingen die ersten Sprinter fliegen, dh, sie wurden abgehängt und schafften nie wieder den Anschluss an das, was man ein Hauptfeld nennen konnte. Mal waren 50 Fahrer vorne und wurden wieder eingeholt, dann wieder nur zwei, und zeitweise hatten sich vier Gruppen gebildet, von denen man jede als Peloton bezeichnen konnte.
Etwa 50 km vor den Ziel wurde die Situation etwas übersichtlicher, da waren etwa 25 Mann aufgeteilt in zwei Gruppen vorne und Mathieu Van der Poel attackierte alleine. Doch am letzten Anstieg, den Col de la Croix Rosier, kam wieder eine Gruppe an ihn heran und der Niederländer wurde seinerseits abgehängt. Der Teil des Felders, in dem das gelbe Trikot fuhr, war zu diesem Zeitpunkt etwa vier Minuten zurück. Der nächste Solist an der Spitze war Ion Izaguirre (Cofidis), der sich an der Bergwertung absetzte und sein Glück in der Abfahrt versuchte. Die Flucht des Basken war anfangs recht erfolgreich. Er hatte 20 km vor dem Ziel schon etwa 40 Sekunden Vorsprung, Tendenz steigend. Die sechsköpfige Verfolgergruppe war mit Thibaut Pinot oder Tiesj Benoot allerdings sehr stark besetzt. in der Gruppe war aber mit Guillaume Martin auch ein Teamkollege des Führenden, und dem gelang es recht erfolgreich, die Nachführarbeit zu stören, sodass der Vorsprung sogar noch anstieg und so gelang Ion Izaguirre in seiner Abschiedssaison sein 18. Profsieg, bereits dem zweiten Erfolg bei dieser Tour für das Team Cofidis nach der 2. Etappe. Zweiter wurde der Franzose Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) und Matteo Jorgensen (USA/Movistar), dann folgten Benoot, Tobias Johannessen, Pinot und Martin. Das Feld mit dem gelben Trikot folgte mit mit mehr als vier Minuten Rückstand.
In der Gesamtwertung konnten nur Thibaut Pinot (jetzt 10.) und Guillaume Martin (13.) von ihrem Vorsprung profitieren und jeweils etwa drei Minuten und fünf Plätze gutmachen. Felix Gall hat einen Rang verloren und ist nun 17. mit 9:46 Minuten Rückstand.
Leider hatten wir heute neben allem Spektakel zwei Ausfälle bei den Fahrern. Fabio Jakobsen, der sich schon auf der 4. Etappe verletzte, trat heute gar nicht mehr an und David de la Cruz stürzte schon bald nach dem Start und musste in den Krankenwagen umsteigen.

13.07.2023 - Ralph