Weltmeisterschaften Kigali - Straße Frauen

Sensation durch Kanadierin Vallieres-Mill

Mit einer riesengroßen Sensation endete das Frauen-Rennen der Elite in der Hauptstadt Ruandas Kigali. Der 165 Kilometer langen Parcours mit insgesamt 3350 Höhenmetern begrenzte den Kreis der Favoritinnen auf eine Handvoll Fahrerinnen ein, zumindest theoretisch. Während die großen Nationen wie Frankreich, Italien und die Niederlande versuchten das Ganze kontrolliert ins Finale zu bringen, nahmen andere das Heft des Handelns in die Hand. Die Schweizerin Noemi Rüegg und Mireia Benito aus Spanien gingen knapp vor der 50-Kilometer-Marke in die Offensive und beschäftigten lange die immer weniger werdenden Verfolger. Doch nicht das Feld, sondern nur wenige Fahrerinnen kämpften sich zu dem Duo nach vorne. Eingangs der vorletzten 15,1 Kilometer langen Runde lagen neun Fahrerinnen zusammen, während im Hauptfeld vor lauter Häuptlinge keine Helfer mehr waren und zunehmend an Boden verlor. Immer wieder zeigte sich Magdeleine Vallieres-Mill an der Spitze der ersten Gruppe, die Kanadierin war am Weg zum Tag ihres Lebens. 21 Kilometer vor dem Ziel initiierte die 24-jährige mit einer Tempoverschärfung das Podium. Nur die routinierte Spanierin Mavi Garcia und Niamh Fischer-Black aus Neuseeland konnten folgen. Kurzfristig konnten Antonia Niedermaier und Riejanne Markus noch aufschließen, doch als es ernst wurde, waren deren Kräfte aufgebraucht. Eingangs der letzten Steigung hinauf zum Ziel die letzte Keule. Im 11% steilen Kopfsteinpflastersektor der Cote de Kimihurura knallte die Kanadierin los, der Widerstand war gebrochen. Mit 23 Sekunden Vorsprung feierte Magdeleine Vallieres-Mill sensationell den ersten Titel für Kanada in der Geschichte des Radsports. Die neue Weltmeisterin hat bisher mit der Trofeo Palma auf Mallorca im letzten Jahr erst ein Rennen gewonnen, das nennt man Bilderbuchkarriere. Hinter der absolut verdienten Goldmedaillengewinnerin ging Silber und Bronze an Niamh Fisher-Black und Mavi Garcia. Im Finale holte die Schweizerin Elise Chabbey noch groß auf, doch für mehr als Rang vier vor Riejanne Markus, Antonia Niedermaier und Demi Vollering reichte es nicht mehr.

27.09.2025 - Gerald