Gall kommt mit Rosa ins Ziel

Buitrago mit dem perfekten Plan

Die 17. Etappe des Giro d'Italia startete in Ponte di Legno, doch statt links in den mythischen Gavia-Pass einzusteigen ging es die wenigen Kilometer hinauf zum Passo del Tonale. Von dort folgte eine 70 Kilometer lange Abfahrt nach Trento, wo sich 22 Fahrer aus dem Hauptfeld lösten. Doch der moderate Beginn des Arbeitstages konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine harte Alpenetappe auf dem Programm stand. Im Finale warteten der Passo del Vetriolo und der bis zu 15% steile Anstieg nach Monterovere von dem es nur wenige Kilometer bis ins Ziel waren. Besonders aktiv zeigte sich der Österreicher Felix Gall, der am Vetriolo mit 8 Mann über die Kuppe ging. Leider übersah er die Attacke von Mathieu Van Der Poel und Gijs Leemreize in der Abfahrt. Die beiden erarbeiteten sich einen Vorsprung von eineinhalb Minuten, trotzdem sollte es nicht ganz reichen. Santiago Buitrago hatte sich alles perfekt eingeteilt. Er überholte Leemreijze kurz vor der letzten Kuppe und stürmte solo seinem größten Sieg entgegen. Der 22-jährige Kolumbianer war bereits am letzten Sonntag zweiter hinter Giulio Ciccone, seine Angriffslust wurde endlich belohnt. Hinter Leemreize wurde der erneut präsente Tagessieger von gestern Jan Hirt dritter knapp vor Hugh Carthy.
Die Gruppe um den Mann in Rosa Richard Carapaz war leider nicht sehr oft im Bild, doch der Kampf um das Podium wurde möglichweise vorentschieden. Nur Richard Carapaz, Jai Hindley und Mikel Landa blieben in der harten Schlusssteigung übrig. Das Trio sammelt noch die lezten Ausreißer ein und im Sprint wurde Carapaz fünfter vor Jai Hindley. Landa verlor auf den letzten Metern noch ein paar Sekunden, der Baske wurde hinter den ehemaligen Ausreißern Mauri Vansevenant, Koen Bouwman und Guillaume Martin zehnter. Für Felix Gall endete der Tag vor Van Der Poel als elfter, knapp hinter Rosa ein durchaus respektables Ergebnis auf so einer schweren Etappe.
Das Podium im Zwischenklassement lautet jetzt Richard Carapaz vor Jai Hindley (+0:03) und Mikel Landa (+1:05). Joao Almeida liegt als vierter 1:54 zurück, zumindest Mikel Landa muss auf Grund der Zeitfahrstärke des Portugiesen noch um das Podium bangen.
Eine prominente Aufgabe ist auch zu vermelden, Simon Yates ist nach wenigen Kilometern vom Rad gestiegen. Über die Gründe gibt es noch keine Pressemeldung.

25.05.2022 - Gerald