Wout Van Aert nach Sturz raus - Ben O'Connor bleibt in Rot

Soler endlich ganz Oben

Eine alte spanische Radweisheit besagt nach der Bergankunft ist vor der Bergankunft, darüber kann auch der gestrige Ruhetag nicht hinwegtäuschen. Die 16. Etappe der Vuelta a Espana endetet bei den berühmten Lagos de Covadonga. Der Anstieg der höchsten Kategorie HC (Especial) bildete nach zwei weiteren Bergwertungen das Finale auf der 181 Kilometer langen Fahrt. Relativ unkompliziert bildete sich eine 11-köpfige Spitzengruppe in der sich neben drei Profis von UAE Team Emirates (Marc Soler, Jay Vine und Isaac Del Toro) auch die Standardausreißer Wout Van Aert und Max Poole befanden. Decathlon AG2R La Mondiale um den Träger des Roten Trikots Ben O'Connor konnte damit sehr gut leben und ließ die Gruppe Richtung Etappensieg davonziehen. 25 Kilometer vor dem Ende, dann der große Schock. Wout Van Aert stürzt in einer engen Linkskurve, mit stark blutenden Wunden am Arm und vor allem am Knie musste er aufgeben. Van Aert führte in der Bergwertung und uneinholbar in der Punktewertung, der Sturz beendete grausam seine sensationelle Leistung.
In der Spitzengruppe nutzte UAE Emirates die zahlenmäßige Überlegenheit, Del Toro und Vine sorgten für ein hohes Tempo und Soler vollendete. Der Spanier war auch ein Dauerkandidat in den Fluchtgruppen, nach starken Platzierungen konnte endlich einen Tagessieg feiern. Zweiter wurde der Italiener Filippo Zana vor dem jungen Max Poole. Der Brite gehört auch zu den Fahrern, die sich einen Etappenerfolg langsam verdient hätten. Innerhalb von wenigen Tagen landete er zum dritten Mal auf dem Podest. Dahinter klassierten sich Jay Vine, Jon Izaguirre, Isaac Del Toro, Marco Frigo und Matthew Riccitello.
Im Favoritenfeld waren es die Teams der beiden Spanier Enric Mas und Mikel Landa die für den Krawall sorgten. Im Regen des letzten Anstiegs wurde Enric Mas neunter vor den zeitgleichen Richard Carapaz und Primoz Roglic. Landa verlor als sechzehnter 11 Sekunden auf das Trio. Ben O'Connor verlor schon zur Halbzeit des schweren Berges den Anschluss. Nachdem die Führung bereits verloren schien, kämpfte er trotzdem tapfer weiter. Auf den letzten gut drei Kilometern fuhr er sogar etwas schneller als die Gruppe Roglic, als Lohn verteidigte er einen weiteren Tag das Rote Trikot. Sein Vorsprung auf Roglic beträgt nur mehr fünf Sekunden. Mit Blick auf das Podium ist die Ausgangssituation immer noch sehr gut. Die nächsten Konkurrenten Enric Mas (+1:25), Richard Carapaz (+1:46) und Mikel Landa (+2:18) liegen noch weiter zurück.
In der Jungprofiwertung gab es wieder einen Führungswechsel. Florian Lipowitz hatte keinen guten Tag und fiel auf den dritten Rang hinter Carlos Rodriguez und Mattias Skjelmose zurück. Das Trio liegt innerhalb von 34 Sekunden, also entschieden ist noch gar nichts.

03.09.2024 - Gerald