Evenepoel bleibt souverän

Jay Vine der neue Kletterkönig

Ein hartes Rennwochenende wurde mit der achten Etappe der Vuelta a Espana eröffnet. 153 Kilometer von La Pola Llaviana über den Alto de la Colladona, Alto de la Mozqueta, Alto de Santo Emilano, Puerto Tenebredo und Puerto de Perlavia, sowie die 10 Kilometer lange im Schnitt 8,5% steile Bergankunft zum Collau Fancuaya gaben den Profis keine Gelegenheit zum Ausrasten. Gleich vom Start weg ging es bergauf und die 10-köpfige Gruppe des Tages bildete sich schön langsam, indem sich einer nach dem anderen aus dem Hauptfeld wegschlich. Neben den beiden Etappensiegern Marc Soler und Jay Vine waren mit Thibaut Pinot, Alexey Lutsenko und Mikel Landa drei ausgewiesene Rundfahrtspezialisten dabei. Gar nicht in das Bild passte der ehemalige Weltmeister Mads Pedersen, doch der Däne hatte einen konkreten Plan. 26 Kilometer vor dem Ziel lag seine Linie, der 26-jährige sicherte sich dort den einzigen Zwischensprint und übernahm damit das Grüne Trikot des Punktbesten von Sam Bennett. Mehr als vier Minuten gönnte Quick-Step um Remco Evenepoel den Ausreißern sicherheitshalber nicht, für vier war es definitiv genug. Am Donnerstag beeindruckte Jay Vine mit dem Etappensieg am Pico Jano und der Australier legte gleich nach. Nicht nur dass er unterwegs alle (!) Bergwertungen einsammelt, auch in der Schlusssteigung kamen nie Zweifel über den Sieger auf. Der 26-jährige bekam seinen Profi-Vertrag bei Alpecin-Deceuninck als Sieger der Zwift-Akademie, vom E-Sport kommend ist er jetzt zweifacher Vuelta-Etappensieger und momentan der absolute Kletterkönig in Spanien. Es folgten seine ehemaligen Fluchtkollegen Marc Soler, Rein Taaramae und Thibaut Pinot. Remco Evenepoel (+1:20) verteidigte als Tagesfünfter souverän seine Gesamtführung, nur Enric Mas und Primoz Roglic konnten sein Hinterrad halten. Es folgten Simon Yates, Carlos Rodriguez, Sebastian Reichenbach, Tao Geoghegan Hart, Joao Almeida, Juan Ayuso, Ben O'Connor und Jay Hindley. Sie konnten Schaden mit unter einer Minute Rückstand auf Evenepoel in Grenzen halten.
Für morgen ist ein ähnliches Szenario zu erwarten, nach bergigen 171 Kilometern wartet in Les Praeres eine 4000 Meter lange fast 13% steile Schlussrampe.

27.08.2022 - Gerald