Bärenstarker Lipowitz dritter hinter Vingegaard

Pogacar packt den Hammer aus

Mit der sechsten Etappe des Criterium du Dauphine begann die entscheidende Phase der achttägigen Rundfahrt. Drei Bergankünfte hintereinander, für die Kletterer eine Freude und für die Sprinter der letzte "Elchtest" für die Tour de France. Der 127 Kilometer lange Tagesabschnitt von Valserhône ging über drei Bergwertungen und am Schluss wartete die zweigeteilte Steigung nach Combloux. Am vorletzten Berg der Cote du Mont-Saxonnex attackierte Florian Lipowitz rotzfrech die Gruppe um die großen Drei Tadej Pogacar, Jonas VIngegaard und Remco Evenepoel. Der Angriff war zwar nicht von Erfolg gekrönt, aber die Favoritengruppe schrumpfte auf 10 Fahrer. Hier zeigte sich auch gleich ein Problem das Evenepoel auch bei der Tour haben könnte. Während Pogacar noch einen und Vingegaard noch zwei Helfer hatte, war der Olympiasieger bereits von seiner Mannschaft isoliert. In der 20 Kilometer langen Fahrt durchs Tal zur letzten Bergwertungen konnten wieder eine größere Gruppe aufschließen. Obwohl offiziell mit zwei Bergwertungen der Kategorie zwei klassiert war die Schlusssteigung 9200 Meter lang und UAE Team Emirates fackelte nicht lange. Vollgas von Anfang an sprengte das Feld. Schon 7 Kilometer vor dem Gipfel attackierte Tadej Pogacar und auch Jonas Vingegaard konnte nur wenige Meter folgen. Solo stürmte er unerbittlich nach Oben und im Ziel hatte er 1:01 Vorsprung auf Jonas Vingegaard. Remco Evenepoel wurde mit 1:50 Rückstand Tagesfünfter. Der Belgier musste allerdings hilflos zusehen, wie ihm zuerst Florian Lipowitz (+1:22) und danach Matteo Jorgenson (+1:30) auf den letzten beiden steilen Kilometern einfach davonfuhren. Für die spanischen Topfahrer Enric Mas (+2:00) und Carlos Rodriguez (+2:29) verlief die erste Bergetappe wenig erfreulich. Auch der junge Franzos Lenny Martinez (+2:48) wird mit seiner Leistung nicht zufrieden sein.
Das Zwischenklassement führt jetzt Tadej Pogacar vor Jonas Vingegaard (+0:43) an. Mit dieser erneut sensationellen Leistung liegt Florian Lipowitz (+0:54) an der dritten Stelle. Der Deutsche hat schon einen schönen Vorsprung auf Evenepoel (+1:22) und Matteo Jorgenson (+1:41). So wie er bisher überzeugen konnte, ist das Podium deutlich in Sichtweite.

13.06.2025 - Gerald