Tour de Suisse - Ayuso fährt das Zeitfahren seines Lebens

Skjelmose läßt sich den Gesamtsieg nicht mehr nehmen

Nach den tragischen Ereignissen mit dem Unfalltod von Gino Mäder stand beim abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse verhalten wieder der Sport im Vordergrund. Der 25,7 Kilometer lange Parcours von St. Gallen nach Abtwil verlangte mit dem Anstieg zur Oberwaltstraße auch gewisse Kletterfährigkeit, also das perfekte Gelände für den viertplatzierten Remco Evenepoel um doch noch seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. 46 Sekunden hätte der Weltmeister aufholen müssen, doch der Belgier ist nach seiner Corona-Infektion offensichtlich noch nicht bei 100%. Er musste sich dem Spanier Juan Ayuso geschlagen geben, der mit dem Zeitfahren seines Lebens den Tagessieg holte. Die große Sensation war aber der Auftritt von Mattias Skjelmose. Der Däne zeigte sich die ganze Woche in Topverfassung und mit dem Gelben Trikot auf den Schultern wuchs er über sich hinaus. Nur eine Sekunde hinter Evenepoel und 9 Sekunden hinter Ayuso wurde er Tagesdritter vor Stefan Bissegger und Wout Van Aert. Am Ende entschieden neun Sekunden zu seinen Gunsten, trotz Tagessieg ging es sich für Ayuso nicht mehr aus. Evenepoel als Gesamtdritter lag doch schon deutliche 45 Sekunden zurück. Es war dies der erste große Rundfahrtsieg für den 22-jährigen auf WorldTour-Niveau. Als Vorletzter ging Felix Gall auf die Zeitfahrstrecke, doch der Kletterspezialist kassierte mit dreieinhalb Minuten eine deutliche Packung. Der Österreicher fiel hinter Wilco Kelderman, Romain Bardet, Rigoberto Uran und Cian Uijtdebroeks auf den achten Gesamtrang zurück. Der Österreicher kann trotzdem zufrieden sein, der erste WorldTour-Sieg und Top Ten im Schlussklassement verdienen ein Ausrufezeichen !

18.06.2023 - Gerald