Donostia San Sebastian KlasikoaEvenepoel souverän im Sprint gegen Bilbao |
Die erste bedeutende Prüfung nach der Tour de France ist die schon zum 43.mal ausgetragene Baskenlandrundfahrt. Mit mehr als 230 km Länge hat das Rennen Klassikerformat, auch die klassisch baksische Streckenführung - keine hohen Berge, dafür viele - mit 3700 Höhenmetern ergibt ein schweres Rennen, bei dem nur die Besten bestehen können. Das sind Fahrer mit Klassikerqualitäten, die entweder noch nach der Tour gut in Form sind oder sich schon sehr gut in Richtung Vuelta und WM vorbereitet haben. Im vergangenen Jahr dominierte Remco Evenepoel mit einer 70 km langen Soloflucht und einem überlegenen Sieg im Baskenland. Der belgische Weltmeister attackierte auch heute ähnlich bald und formte aus der eingeholten Fluchtgruppe und seinen Ausreissergefährten eine starke Sechs-Mann-Gruppe in der noch Romain Bardet, Pello Bilbao, Aleksandr Vlasov, Alberto Bettiol und Nathan van Hooydonck waren. Vor dem vorletzten Anstieg 42 km vor dem Ziel hatte die Gruppe schon 1:20 an Vorsprung auf das stark dezimierte Feld herausgefahren, in dem sich auch Felix Gall aktiv an der Nachführarbeit beteiligte. Bardet, Bettiol und Hooydonck wurden am Anstieg abgehängt, während aus dem Feld Felix Gall mit Mikel Landa attackierte. Diese Flucht war aber nach der Abfahrt schon wieder zu Ende, während die drei Führenden ihren Vorsprung weiter ausbauten. 20 km vor dem Ziel betrug der Vorsprung schon über zwei Minuten, Tendenz stark steigend. Es wurde nur noch darüber diskutiert, ob Bilbao oder Vlasov im Finale eine Chance gegen Evenepoel haben würden. Der letzte Anstieg Murgil Tunturra war zwar nur 2,1 Km lang, dafür wies er aber eine durchschnittliche Steigung von 9,9 % auf und war damit durchaus geeignet, eine Entscheidung herbeizuführen. 500 Meter vor der Bergwertung konnte Vlasov nicht mehr mithalten. Das Rennen musste im Zweiersprint entschieden werden. Die Beiden hatten auf dem letzten Kilometer noch Zeit zum Taktieren, doch der Weltmeister erwies sich als der Sprintstärkere, verwies Pello Bilbao auf Rang Zwei und gewann damit im Alter von 23 Jahren schon zum 3. Mal in San Sebastian. Dann folgten Aleksandr Vlasov, Alberto Bettiol, Neilson Powless und Ion Izaguirre als Solisten. Das "Hauptfeld" bestand aus keinen Fahrern mehr und wurde von Toms Skujins, Alex Aranburu und Rui Costa angeführt. Felix Gall kam mit dem Feld ins Ziel und wurde 20. nach einer sehr starken Leistung.
29.07.2023 - Ralph