Defekt bringt Gall um die Top Ten

Poels holt mit 35 Jahren seine erste Grand Tour-Etappe

Das Alpen-Triple endete mit einer 179 Kilometer langen Etappe von Les Gets les Portes du Soleil zur Bergankunft Saint-Gervais Mont-Blanc. Mit ebenfalls 4200 Höhenmetern war das Profil genauso anspruchsvoll als gestern, auch wenn es "gefühlt" etwas leichter erschien. Die Etappe begann dann gleich so wie es sich die meisten nicht gewünscht haben. Gut 60 Kilometer folgte Attacke auf Attacke bis endlich eine Gruppe Bestand hatte. Erst dann wurde es im Feld ruhig, vorne hatten sich unglaubliche 36 Fahrer zusammengefunden. Der bestplatzierte war Guillaume Martin mit fast 17 Minuten Rückstand auf Gelb, damit konnten die Favoriten gut leben und ließen die Gruppe ziehen. Mit dabei war auch Wout Van Aert und der initiierte 46 Kilometer vor dem Ziel am Col des Arvis die Entscheidung um den Tagessieg. Zusammen mit Marc Soler, Wout Poels und Dauerausreißer Krists Neilands konnte er sich lösen. Der Lette stürzte in der Abfahrt blieb aber unverletzt, so ging es als Trio ins Finale. Die Schlusssteigung teilte sich in zwei Abschnitte. Zuerst die Bergwertung Cote des Amerands (2,7km bei 10,9%) und nach einer kurzen Abfahrt die im Schnitt 7,7% steilen 7 Kilometer ins Etappenziel. Gleich in den ersten steilen Rampen attackierte Wout Poels und der 35-jährige kletterte unwiderstehlich dem Tagessieg entgegen. Man kann es kaum glauben, aber das war der erste Grand Tour-Etappensieg für den niederländischen Routinier. Als Solisten landeten mit Wout Van Aert, Mathieu Burgaudeau, Lawson Craddock, Mikel Landa, Thibaut Pinot, Guillaume Martin und Mattias Skjelmose die nächsten Ausreißer. Die beiden großen Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard lieferten sich erneut einen erbitterten Zweikampf, doch abgesehen davon, dass der Rest versenkt wurde, passierte nichts. Hand in Hand ging es auf den Rängen 16 und 17 über den Zielstrich. Da Jai Hindley auf Carlos Rodriguez mehr als eineinhalb Minuten verloren hat, konnte der Spanier seine dritten Rang festigen. Nun lauert Adam Yates 19 Sekunden dahinter auf Rang vier.
Der große Pechvogel des Tages war Felix Gall. Erneut in der Favoritengruppe dabei, hatte er in der kurzen Zwischenabfahrt vor der Schlusssteigung einen Defekt. Als Solist kämpfte der Österreicher tapfer weiter und erreichte nur zwei Minuten hinter Pogacar und Vingegaard das Ziel. Dennoch verlor der 25-jährige zwei Positionen und ist jetzt hinter David Gaudu und Guillaume Martin auf Rang elf zurückgefallen.

16.07.2023 - Gerald