Favoriten halten still

Ciccone glänzt im Aostatal

Mit der vierzehnten Etappe ging es für das Peloton erstmals in die Alpen. Von Rivarolo Canavese führte die Strecke nach Cogne im Aostatal. Bis zu Halbzeit der 177 langen Distanz war der Parcours relativ flach, dann folgten mit Pilas-Les Fleurs (12,3km, 6,9%), Verrogne (13,8km, 7,1%) und der Schlusssteigung nach Cogne (22,4km, 4,3%) drei lange Anstiege in direkter Abfolge. Als welchen Gründen auch immer dauerte es bis zum ersten Anstieg, ehe sich endlich eine Spitzengruppe etablierte. Dafür waren es gleich 28 Mann, die den Vorsprung langsam auf 6 Minuten ausdehnten. Von Einigkeit war in so einer großen Gruppe keine Rede, bis zur Überquerung der zweiten Bergwertung lagen nur mehr Santiago Buitrago, Hugh Carthy, Giulio Ciccone und Antonio Pedrero vorne. In der langen Anfahrt zum Zielort erwies sich Ciccone als der Mann mit den größten Reserven. Der 28-jährige Italiener war ursprünglich ein Kandidat für die Gesamtwertung, mit 23 Minuten Rückstand sattelte er erfolgreich zum Etappenjäger um. Nach 2016 und 2018 war es der dritte Giro-Etappensieg für den Trek-Segafredo-Profi. Zweiter wurde Santiago Buitrago (+1:31) vor Antonio Pedrero (+2:19) und Hugh Carthy (+3:09). Die nächsten Ausreißer waren Martijn Tusveld, Luca Covili, Natnael Tesfatsion, Bauke Mollema und Gijs Leemreize. Zehnter wurde Guillaume Martin, der in der vorletzten Steigung aus dem Feld attackierte, er verbesserte sich um zwei Ränge und ist jetzt Gesamtzehnter.
Im Hauptfeld (+7:48) begnügte sich Ineos-Grenadiers mit der kontrollierten Verteidigung des Rosa Trikots, nach der ultraharten Etappe gestern, konnten alle mit dieser Situation gut leben.

22.05.2022 - Gerald