Lüttich–Bastogne–LüttichEvenepoel führt dreifachen belgischen Erfolg an |
Das zu den fünf Monumenten des Radsports zählende Eintagesrennen Lüttich–Bastogne–Lüttich beendet die Saison der großen Frühjahrsklassiker, mit dem Giro d'Italia in vierzehn Tagen beginnt die Zeit der großen Landesrundfahrten. Der 257 Kilometer lange Parcours gehört mit 257 Kilometern und über 4000 Höhenmetern zu den anspruchsvollsten im ganzen Jahr. In Abwesenheit der Sieger der beiden letzten Jahre Tadej Pogacar (Todesfall in der Familie) und Primoz Roglic (Knieprobleme) nahmen 168 Profis die Herausforderung über 11 kategorisierte Anstiege an.
Lang Zeit schien es als könnte die 108. Austragung mit einer Überraschung enden, denn eine 10-köpfige Spitzengruppe wehrte sich mehr als 200 Kilometer gegen das immer kleiner werdende Peloton. Zwischen den letzten beiden großen Steigungen der Cote de la Redoute und Cote de la Rocheaux-Faucons war es um den letzten Ausreißer Bruno Amirail geschehen, doch Rang 16 im Schlussklassement für den 28-jährigen Franzosen sind aller Ehren wert. In der Redoute löste sich Remco Evenepoel unwiderstehlich und fuhr 30 Kilometer solo dem größten Sieg seiner Karriere entgegen. Der belgische Jungstar erlöste damit auch sein Quick Step-Alpha Vinyl-Team, denn die Klassikersaison lief für die erfolgsverwöhnte Truppe von Patrick Lefevere nicht so erfolgreich wie in den letzten Jahren. Für die belgischen Fans ging es noch besser weiter, denn im Sprint der 14-köpfigen Verfolgergruppe gingen die Ränge zwei und drei mit Quinten Hermans und Wout Van Aert ebenfalls an einheimische Fahrer. Dahinter klassierten sich Daniel Felipe Martinez, Sergio Higuita, Fleche Wallonne-Sieger Dylan Teuns, Altmeister Alejandro Valverde, sowie Nelson Powless, Marc Hirschi und Michael Woods.
Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Massensturz rund 60 Kilometer vor dem Ziel, bei dem sich unter anderem der Weltmeister Julian Alaphilippe und Ilan Van Wilder schwer verletzten. Beide mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
24.04.2022 - Gerald