Favoriten halten still

Pablo Castrillo erlöst Spanien

Die 12. Etappe der Vuelta a Espana war mit 137,5 Kilometern die kürzeste der gesamten Rundfahrt. Das Profil ist schnell erklärt. Nach welligen 120 Kilometern wartete die 15,4 Kilometer lange Auffahrt zur Estacion de Montaña de Manzaneda. Die Bergankunft ist mit einer Durchschnittssteigung von 4,7 % nicht besonders schwer, erst auf den letzten Kilometern gibt es ein paar steilere Stellen. Der großartige Lauf der Ausreißer in den letzten Tagen, zeigte sich auch heute als enorme Motivationshilfe. nach heftigem Kampf verabschiedeten sich 10 Fahrer aus dem Hauptfeld. Das war mit der Situation zufrieden, da keine für das Gesamtklassement gefährlicher Fahrer dabei war, radelte man entspannt hinterher. Gemeinsam ging es in die Schlusssteigung und die Spielchen begannen. Attacke folgte auf Attacke, den richtigen Zeitpunkt erwischte Pablo Castrillo zur Halbzeit der Steigung. Der Profi aus der Equipo Kern Pharma war für die Gegner auf der breiten fast nur geraden Straße immer zu sehen, doch keiner konnte die Lücke von 30 Sekunden mehr schließen. Der 23-jährige feierte den ersten Sieg seiner Karriere, es war der größte Erfolg in der vierjährigen Teamgeschichte des Zweitdivisionärs und als Draufgabe auch der erste Erfolg eines Spaniers bei dieser Vuelta. Selten sah man so emotionale Bilder, Freudentränen wohin man blickte im Team aus Nordspanien. Die Verfolger hatten den jungen Profi deutlich unterschätzt, so blieben nur die Ehrenplätze für Max Poole, Marc Soler, Mauro Schmid, Jhonatan Narvaez, Mauri Vansevenant, Harold Tejada, Carlos Verona, Luis Meintjes und Oscar Rodriguez.
Ben O'Connor verteidigte mit seinen Teamkollegen erfolgreich das Rote Trikot, die Konkurrenz sparte sich schon die Kräfte für die morgige schwere Bergankunft am Puerto de Ancares.

29.08.2024 - Gerald