Ramba Zamba rund um Turin - Carapaz in Rosa

Yates tröstet sich mit dem zweiten Etappensieg

Die vierzehnte Etappe der Italien-Rundfahrt war 147 Kilometer lang und hatte 3000 Höhenmeter. Das klingt alles nicht besonders aufregend, doch genau das Gegenteil war der Fall.  Sofort nach dem offiziellen Start eröffnete Mathieu Van Der Poel den Reigen, gut 70 Kilometer lang jagte man durch Hügel Richtung Turin mit immer wechselnden Führungsgruppen, recht weit kam niemand davon. Nach der ersten Überquerung der Ziellinie folgten noch zwei Runden von 40 Kilometer mit dem langen Anstieg zur Superga, bekannt vom Eintagesklassiker Mailand-Turin, sowie dem extrem steilen Colle della Maddalena. Bora-hansgrohe übernahm das Kommando und plötzlich war man mitten im Kampf um das Rosa Trikot. Was dann folgte war ein ebenso spannender wie beinharter Kampf. Gefühlt war außer Richard Carapaz jeder einmal abgehängt, selbst die TV-Bilder konnten den dramatischen Verlauf nicht richtig wiedergeben. Bei der letzten kleinen Steigung 4,5 Kilometer vor dem Ende lagen noch vier Fahrer zusammen. Simon Yates, nach seinen Knieproblemen in der ersten Woche bereits chancenlos in der Gesamtwertung, nutzte die Gelegenheit zur Attacke und holte sich solo seinen zweiten Etappensieg. Den Spurt um Rang zwei sicherte sich Jai Hindley vor Richard Carapaz und dem Altmeister Vincenzo Nibali (+0:15). Als abgekämpfte Einzlekämpfer folgten Domenico Pozzovivo (+0:28), Joao Almeida (+0:39, Mikel Landa und Pello Bilbao (+0:51) und Emanuel Buchmann (+1:10). Zehnter wurde der tapfer kämpfende Juan Pedro Lopez, hatte aber schon einen Rückstand von über vier Minuten. Der junge Spanier trug 10 Tage lang das Rosa Trikot, jetzt ist die schöne Geschichte leider zu Ende. Neuer Führender ist Richard Carapaz, sieben Sekunden vor Jai Hindley und dreißig vor Joao Almeida.
Zu einem harten Arbeitstag wurde es auch für die Sprinter um den punktebesten Arnaud Demare, zwei Minuten vor Ende der Karenzzeit ging alles noch einmal gut aus.
 

21.05.2022 - Gerald