Pogacar mit Grundlagentraining zweiter

Georg Steinhauser holt sich den Ritterschlag

Die Alpen-Triologie mit drei Bergankünften in Folge wurde mit der 17. Etappe des Giro d'Italia fortgesetzt. Für alle Dolomiten-Fans stand gleich zu Beginn des 159 Kilometer langen Tagesabschnitts das 2244 Meter hoch gelegen Sella-Joch als optisches Zuckerl auf dem Programm. Da das Stilfserjoch und der Umbrailpass nicht befahren werden konnte, ist der legendäre Gipfel der höchste Punkt der Rundfahrt, extra prämiert mit der Auszeichnung Cima Coppi. Weiter ging die Strecke über den Passo Rolle, Passo Gobera und als Bergwertung und bei der zweiten Auffahrt als Bergankunft der Passo Brocon. Um es auf den Punkt zu bringen, es war der Tag des Georg Steinhauser. Der jung Deutsche war schon bei der Königsetappe am Sonntag einer der Aktivsten und wurde nur vom Überflieger Tadej Pogacar und dem Kletterroutinier Nairo Quintana in Livigno geschlagen. Der 22-jährige ging bereits in die erste Ausreißergruppe, die allerdings wieder eingeholt wurde. 56 Kilometer vor dem Ende wollte er es noch einmal wissen und attackierte mit Amanuel Gebreigzabhier aus dem Hauptfeld. 20 Kilometer lang fuhr er mit dem Eritreer, dann war er auf sich alleine gestellt. Wer A sagt muss auch B sagen und der Deutsche zog voll durch. Am Passo Brocon holte er sich mit 1:23 Vorsprung seine erste Grand Tour-Etappe und den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Es war dies der erste Etappensieg für sein Team EF Education - EasyPost bei diesem Giro. Im Favoritenfeld dahinter sah man das gewohnte Bild. Nachdem alle Helfer verbraucht waren, fuhr Tadej Pogacar einfach sein (Grundlagen)Tempo weiter und ließ die Konkurrenten zum wiederholten Male alt aussehen. Eigentlich ist es schon egal, dass sein Vorsprung auf Daniel Felipe Martinez um weiter 18 Sekunden angestiegen ist. Der Kolumbianer wurde zeitgleich hinter Antonio Tiberi, seinem Hauptkonkurrenten Geraint Thomas und vor Einer Rubio und Romain Bardet Tagesfünfter. In den Top Ten gab es nur eine Veränderung. Einer Rubio tauschte mit Filippo Zana der Plätze und ist jetzt Gesamtachter. Ben O'Connor muss sich langsam um seinen vierten Gesamtrang Gedanken machen, Antonio Tiberi kommt dem Australier immer näher. Die Beiden trennen noch 42 Sekunden.

22.05.2024 - Gerald