Hall Of Fame

Fahrer des Jahres

Fahrer des Jahres:
Ein gewohntes Bild bietet die Rangliste der Frauen, die Niederländerinnen dominieren weiterhin die Spitze. Ganz Oben steht erstmals Lorena Wiebers. Die erst 23-jährige glänzte mit 23 (!) Saisonsiegen, noch selten dominierte eine Sprinterin so die Konkurrenz. Zweite wurde die Titelverteidigerin Annemiek Van Vleuten, ihr gelang das unglaubliche Kunststück mit dem Giro d'Italia, der Tour de France und der Vuelta a Espana alle drei großen Landesrundfahrten zu gewinnen. Als dritte auf das Podest schaffte es Demi Vollering, starke Ergebnisse bei den schweren Klassikern und genauso bei den Rundfahrten demonstrierten ihre Vielseitigkeit.
Die Spitze der Rangliste bleibt weiterhin in slowenischer Hand, zum zweiten Mal in Folge schließt Tadej Pogacar das Jahr als Nummer eins ab. Der 24-jährige musste bei der Tour de France eine herbe Niederlage gegen Jonas Vingegaard einstecken, doch mit 17 Saisonsiegen zeigte er über das ganze Jahr seine überragenden Fähigkeiten. Mit 1188 Punkten überbot er sogar den Rekord von Joaquim Rodriguez aus dem Jahre 2012. Zweiter wurde Remco Evenepoel, der mit dem Sieg bei der Vuelta a Espana und dem Weltmeistertitel in Australien eine neue Stufe in seiner Karriere erklomm. Vom "belgischen Jungstar" muss man sich nun verabschieden, denn er gehört jetzt zur Klasse der "Superstars" im internationalen Radzirkus. Knapp dahinter wurde Wout Van Aert dritter, der belgische Alleskönner überzeugte vom Anfang bis zum Ende der Saison. Seine unglaubliche Vielseitigkeit zeigte er bei der Tour de France, wo er die Punktewertung der Sprinter gewann, als fünfter in der Bergwertung nur knappe am Trikot scheiterte, und so nebenbei noch als Helfer für Jonas Vingegaard wertvolle Dienste leistete.

Aufsteiger des Jahres (*):
Mit 650 Punkten mehr als im Jahr davor ist Remco Evenepoel klar der Sieger in dieser Wertung. Der 22-jährige gewann mit der Vuelta a Espana als erster Belgier seit 1978 eine große Landesrundfahrt. Für seine belgischen Landsleute steht fest, ein Nachfolger für den legendären Eddy Merckx ist gefunden. Mit super Leistungen beim Giro d'Italia und der Vuelta a Espana rückte Thymen Arensman erstmals in den Mittelpunkt. Der Niederländer kommt allerdings mit dem Druck als Kapitän nicht ganz zurecht, er will in den nächsten Jahren bei Ineos-Grenadiers als Helfer seine Entwicklung fortsetzen. Der dritte Aufsteiger des Jahres ist Jay Hindley, als Sieger beim Giro d'Italia schaffte er für Bora-Hansgrohe den ersten Sieg bei einer großen Landesrundfahrt.

Rookie des Jahres (*):
Die Liste der Neueinsteiger wird von Magnus Sheffield, der auf satte 198 Punkte kam, angeführt. Der US-Amerikaner konnte sich bei den ProTour-Rennen gekonnt in Szene setzen, seinen ersten Profisieg feierte er bei der Dänemark-Rundfahrt. Zweitplatzierter in dieser Kategorie wurde Kevin Vauquelin mit 147 Zählern. Der junge Franzose hatte einen nicht unerheblichen Anteil am Aufstieg seiner Mannschaft Arkea-Samsic in die WorldTour. Nummer drei im Bunde ist Ben Turner aus Großbritannien, der wie Sheffield bei Ineos-Grenadiers unter Vertrag steht. Der Sieger der Teamwertung hat offensichtlich ein gutes Händchen, beim Verpflichten junger Talente.

Team des Jahres:
Bei den Frauenteams gab es heuer eine riesengroße Überraschung, denn mit FDJ Nouvelle - Aquitaine Futuroscope steht eine Mannschaft an der Spitze, die man dort sicherlich nicht erwarten konnte. Die französische Equipe glänzte mit einer breiten Mannschaftsleistung und ließ den Titelverteidiger und jahrelangen Klassenprimus SD Worx mit 813 zu 715 Punkten klar hinter sich. Zwar erzielte die niederländische Mannschaft mit 21 zu 18 Saisonsiegen mehr als die französischen Konkurrentinnen, doch das schafften auch die nachfolgenden Team DSM (28 Saisonsiege) und Trek-Segafredo mit unglaublichen 41 vollen Erfolgen. Am Ende gab doch die hohe Erfolgsquote bei den großen Bewerben den Ausschlag.
Auch bei den Männern kam es zu einer kleinen Wachablöse, denn die jahrelang dominierende Mannschaft Quick-Step Alpha Vinyl musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Erstmals seit dem Bestehen schaffte es Ineos-Grenadiers an die Spitze der Rangliste. Die vermutlich finanzstärkste Mannschaft im gesamten Peloton konnte zwar keine einzige große Landesrundfahrt gewinnen, doch der breite Kader und Erfolge auf jedem Terrain machten den Erfolg möglich. So gelang bei Paris-Roubaix durch Dylan Van Baarle der erste Sieg bei einem der fünf Radsportmonumente. Nur knapp dahinter landete UAE Team Emirates um den Superstar Tadej Pogacar. Die Mannschaft konnte vor allem bei den großen Landesrundfahrten punkten, neben der Nummer eins Pogacar glänzten auch Joao Almeida und der neue spanische Jungstar Juan Ayuso. Dritter wurde Jumbo-Visma aus den Niederlanden. Der unermüdliche "Tausendsassa" Wout Van Aert und der Tour de France-Sieger Jonas Vingegaard sorgten für die Höhepunkte.

(*) Aufsteiger des Jahres ist der Fahrer mit dem höchsten Punktezuwachs zum Vorjahr.
(*) Rookie des Jahres ist der Fahrer mit den meisten Punkten, der zum ersten Mal in der Rangliste aufscheint.

28.12.2022 - Gerald