Paris-Nice

Lenny Martinez liebt es steil

Die Fernfahrt Paris-Nizza wurde nach der gestrigen Chaosetappe heute mit 203 km von Saint-Just-en-Chevalet auf die La Côte-Saint-André fortgesetzt. Heute sollte es kaum auf eine Seehöhe von 700 gehen, also sollte Schneematsch wie gestern nicht das Problem sein. Allerdings hat man begründete Angst, dass die Königsetappe am siebentan Tag aufgrund der Wetterlage nicht wie geplant stattfinden könnte. Das heutige Streckenprofil war sehr hügelig mit sechs Bergwertungen der 3. Kategorie und einer kurzen, aber sehr steilen Bergankunft. Ben Swift und Thibaud Gruel bildeten die Gruppe des Tages, die sich sehr spät bildete und auch nach 80 km nur 30 Sekunden Vorsprung hatte. Doch die beiden mühten sich weiter und konnten dann den Vorsprung doch deutlich vergrößern. Die ersten beiden Stunden wurden mit einem Schnitt von über 48 km/h gefahren. An einer der kleinen Bergwertung gelang es Tobias Foss, zur Spitze nach Vorne zu fahren. Dahinter hatte sich einer Verfolgergruppe mit Michael Matthews, Ivan Romeo und Oscar Riesebeek gebildet, doch die hielt sich nicht lange. Foss ließ auch die ehemalige Spitzengruppe hinter sich und machte sich alleine auf den Weg. 20 km vor dem Ziel hatte er 1:15 Vorsprung. Visma übernahm das Tempo im Feld, das sich in zwei Gruppen geteilt hatte, und reduzierte den Rückstand schnell. die beiden Felder rollten wieder zusammen. Die Entscheidung würde auf dem letzten, bis zu 18 % ansteigenden 1,7 Kilometern fallen - mit den Worten von Bernhard Eisel: "Es beginnt steil und wird dann noch etwas steiler!" Mads Pedersen machte wie gestern für Mattias Skjelmose mächtig Tempo. Während am Berg Brandon McNulty anzog, hatte Vingegaard Schwierigkeiten. Dessen Teamkollege Jorgensen übernahm die Spitze und fuhr die Gruppe auseinander. 100 Meter vor dem Ziel kam dann die Attacke von Lenny Martinez und brachte dem Franzosen den Sieg. Zweiter wurde der auch schon gestern starke Clement Champoussin vor Jorgensen und Harold Tejada. Dann folgten Lipowitz, Almeida und Mc Nulty. Vingegaard hatte 25 Sekunden Rückstand und musste sein gelbes Trikot wieder abgeben. Der Däne war schon zu Anfang der Etappe gestürzt, möglicherweise sind die Folgen schlimmer als gedacht. Das Trikot bleibt aber in der Mannschaft, nun wieder auf den Schultern von Matteo Jorgensen.

13.03.2025 - Ralph