Giro d'Italia - Tao Geoghegan Hart fällt nach Sturz aus

Pascal Ackermann hat die Zentimeter auf seiner Seite

Bevor wir uns dem Geschehen der 11. Etappe das Giro d'Italia zuwenden, müssen wir uns mit dem leidigen Thema Corona beschäftigen. Nachdem der Bora-Hansgrohe-Kapitän Alexandr Vlasov gestern nach 65 Kilometern aufgab, wurde am Abend eine Corona-Infektion festgestellt. 10 Fälle gab es bereits, darunter auch der zu diesem Zeitpunkt Gesamtführende Remco Evenepoel. Doch es kam noch schlimmer, bevor die Profis heute ihr Tagesgeschäft in Camaiore starteten, fehlten sieben weitere Fahrer. Davon waren fünf positiv, alleine vier aus dem Team Soudal-Quick Step. Die belgische Mannschaft hat jetzt nur mehr drei Mann im Bewerb.
Zumindest die Wetterverhältnisse haben sich gebessert und sechs Fahrer gingen zu Beginn der 219 Kilometer langen Etappe in die Gruppe. Ob um einen Etappensieg zu feiern oder nur um der Ansteckungsgefahr aus dem Wege zu gehen ist nicht ganz klar😉. Bei den Verfolgern machte sich besonders Trek-Segafredo verdient, trotz dreier Bergwertungen sah man eine Chance auf den Etappensieg. 75 Kilometer vor dem Ende war das Peloton schon knapp eine Minute an den Ausreißern, dann passierten auf der teilweise nassen Straße zwei folgenschwere Unfälle. Oscar Rodriguez von Movistar stürzte und schlitterte gegen eine Hausmauer, er musste verletzt abtransportiert werden. Nicht weit dahinter stürzten mehrere Fahrer rund um den Mann in Rosa Geraint Thomas. Das sah eigentlich ganz harmlos aus, der Brite sowie Primoz Roglic konnten auch sofort weiterfahren. Doch Tao Geoghegan Hart blieb auf der Straße liegen und wurde wenig später von der Rettung mit Verdacht auf einen Beinbruch ins Krankenhaus gebracht. Der 28-jährige Brite lag auf Rang drei der Gesamtwertung, schade um die starke Leistung der letzten Tage, er war nach dem Ausfall von Evenepoel mehr als nur ein Podiumskandidat. Durch dieses Unglück hat sich die Situation für Ineos-Grenadiers entscheidend verschlechtert, man hat nicht nur Geoghegan Hart verloren, denn der ebenfalls gestürzte Pavel Sivakov kämpfte sich unter Schmerzen ins Ziel und fiel aus den Top Ten,
Nach dem Chaos dauerte es einige Zeit bis sich das Feld wieder sammelte, doch es blieb genügend Zeit um die Ausreißer zu stellen.
Es ist schon fast ironisch, dass ausgerechnet die längste Etappe dieses Giros mit der knappsten Entscheidung ausging. Pascal Ackermann fuhr als erster über die Linie und jubelte auch ausgelassen über seinen ersten Saisonsieg. Sein Gefühl hat ihn auch nicht getäuscht, denn wie auf dem Zielfoto "deutlich" erkennbar war, lag der stark aufkommende Jonathan Milan zwei Zentimeter zurück. Dritter wurde Mark Cavendish vor Mads Pedersen, Stefano Oldani, Vincenzo Albanes und Marius Mayrhofer.

17.05.2023 - Gerald