Ronde van VlaanderenPogacar der neue Held auf Flanderns Straßen |
Die Flandern-Rundfahrt gehört zu den fünf Monumenten des Radsports und in Belgien steht ganz klar fest, dass die Ronde das wichtigste Rennen des ganzen Jahres ist. Der Tag gilt als inoffizieller Feiertag, mehr als eine Million Zuseher verwandeln den Parcours, vor allem die Ansteige, in ein riesengroßes Stadion. Die ersten beiden Rennstunden wurden mit einem Schnitt von 49 km/h bewältigt, erst dann bildete sich die erste stabile Spitzengruppe mit Jasper De Buyst, Daan Houle, Tim Merlier, Elmar Reinders, Jonas Rutsch, Hugo Houle, Filippo Colombo und Guillaume Van Keirsbulck. Die Gruppe erarbeitete sich einen Vorsprung von gut vier Minuten, dann kam es im Hauptfeld zu einem folgenschweren Massensturz, bei dem das halbe Feld auf dem Asphalt landete. Neben anderen mussten Tim Wellens und der zweite von Dwars door Vlaanderen Oier Lazkano aufgeben. Filip Maciejuk aus der Bahrein-Victorious-Mannschaft wurde kurz darauf disqualifiziert, der Pole hatte mit einem unbedachten Manöver an der Spitze des Feldes die Karambolage ausgelöst. Gut 100 Kilometer vor dem Ziel löste sich erneut eine Gruppe und schloss zur Spitzengruppe auf. Jetzt insgesamt 19 Mann wuchs der Vorsprung bis zur 60-Kilometer-Marke auf drei Minuten an. Man konnte schon vermuten, dass die drei großen Favoriten Wout Van Aert, Tadey Pogacar und Mathieu Van Der Poel das ganze verschlafen haben. Es kam doch noch anders. Tadej Pogacar startete ein Aufholjagd die seinesgleichen sucht. Anstieg um Anstieg verkürzte er den Rückstand, Van Aert und Van Der Poel konnten zwar immer wieder Aufschließen, doch der Slowene war einfach zu stark. Am Kwaremont dann die endgültige Entscheidung. Pogacar schüttelte zuerst Van Aert, dann Van Der Poel ab, überholte den letzten Mann der ehemaligen Spitzengruppe Mads Pedersen und stürmte solo dem Sieg entgegen. Nach Lüttich-Bastogne-Lüttich und zweimal die Lombardei-Rundfahrt hat der Slowene jetzt sein drittes Monument gewonnen, in Belgien erhält er den Ehrentitel "Flandrien" (*). Zweiter wurde der Titelverteidiger Mathieu Van Der Poel, der ebenfalls solo das Ziel in Oudenaarde erreichte. Im Spurt einer 7-köpfigen Verfolgergruppe sicherte sich Mads Pedersen Rand drei vor Wout Van Aert, Nelson Powless, Stefan Küng, Kasper Asgreen, Fred Wright und Matteo Jorgenson.
273 Kilometer, 19 kategorisierte Anstiege, selten waren 6 Stunden Liveübertragung so spannend und denkwürdig wie die 107. Ronde van Vlaanderen 😉.
(*) Der Begriff Flandrien bezeichnet einen Radrennfahrer oder eine Radrennfahrerin, die sich „durch besondere Kraft“ und „Kampfeslust“ selbst unter widrigen Wetterumständen auszeichnet.
273 Kilometer, 19 kategorisierte Anstiege, selten waren 6 Stunden Liveübertragung so spannend und denkwürdig wie die 107. Ronde van Vlaanderen 😉.
(*) Der Begriff Flandrien bezeichnet einen Radrennfahrer oder eine Radrennfahrerin, die sich „durch besondere Kraft“ und „Kampfeslust“ selbst unter widrigen Wetterumständen auszeichnet.
02.04.2023 - Gerald