Gall Tageszehnter

Vingeggard vereitelt den Pogacar-Plan

Auf ins Zentralmassiv war das Motto der 11. Etappe der Tour de France. Von Évaux-les-Bains ging es 211 Kilometer nach Le Lioran. Sechs kategorisierte Bergwertungen mit über 4300 Höhenmetern warteten auf das Peloton. Im Vorfeld wurde spekuliert ob das ein Tagesabschnitt für die Ausreißer sein könnte. Obwohl die Gruppe des Tages mit Fahrern wie Romain Bardet, Oier Lazkano oder Richard Carapaz prominent besetzt war, wurde nichts aus dem Unternehmen. Tadej Pogacar hatte mit seinem UAE Team Emirates beschlossen, das Ganze zur Chefsache zu machen. In der Kategorie-1 Steigung zum Puy Mary wurden die letzten Ausreißer gestellt und das Favoritenfeld bestand nur mehr aus 10 Fahrern. Im steilsten letzten Kilometer dann die Attacke von Tadej Pogacar. Obwohl noch über dreißig Kilometer bis ins Ziel ging der Slowene All-In. Bis zur Kuppe betrug der Vorsprung 10 Sekunden, seine ersten Verfolger jeweils als Solisten Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Remco Evenepoel. In der 11 Kilometer langen Abfahrt baute Pogacar den Vorsprung auf über 20 Sekunden aus, doch in der Auffahrt zum Col de Pertus schloss Vingegaard wieder auf. Gemeinsam ging es noch über den Col de Font de Cere, der Zielsprint ging überraschend an Jonas Vingegaard. Das war so nicht zu erwarten, der Plan von Tadej Pogacar ging definitiv nicht auf. Der sichtlich emotionale Titelverteidiger feierte ein traumhaftes Comeback nach seiner schweren Verletzung im Frühjahr. Er liegt zwar im Klassement 1:14 hinter Pogacar, doch dieser Sieg sollte das Selbstvertrauen deutlich erhöhen. Weiterhin zweiter blieb Remco Evenepoel, der Tagesdritter wurde, seine Rückstand auf Pogacar beträgt jetzt 1:06. Glück im Unglück hatte Primoz Roglic, der gemeinsam mit Evenepoel dem Führungsduo folgte. Nach einem Sturz in der Abfahrt verlor er den Anschluss. Allerding stellte sich später heraus, dass die 3-Kilometer-Regel zur Anwendung kam und daher zeitgleich mit Evenepoel gewertet wurde. Hinter den Großen Vier klassierten sich Giulio Ciccone (+1:47), Joao Almeida, Adam Yates und Mikel Landa (+1:49), sowie Carlos Rodriguez (+1:55).
Felix Gall erreichte mit 2:38 Minuten Rückstand das Etappenziel als Zehnter. Der Österreicher kämpft sich als Gesamtdreizehnter langsam Richtung Top Ten.

10.07.2024 - Gerald