Buchmann scheidet nach Sturz aus

Campenaerts ringt Riesebeek nieder

Nach der ultraschweren Bergankunft am Monte Zoncolan stand heute wieder etwas leichtere Kost auf dem Programm. Gestartet wurde im ehemaligen kaiserlich-königlichen (k.k.) Seebad Grado im Golf von Venedig, um ganz im Osten Italiens auf einem Rundkurs mit Start und Ziel in Gorizia zu enden. In jeder der drei Runden wartete die Kategorie-3 Steigung Gornje Cerovo im benachbarten Slowenien, nach der letzten Überquerung waren es noch 17 Kilometer bis ins Ziel.
Leider kam es kurz nach dem Start zu einem Massensturz in den gut dreißig Fahrer verwickelt waren. Neben Natnael Berhane, Ruben Guerreiro und Jos Van Emden musste auch Emanuel Buchmann das Rennen aufgeben. Der Deutsche lag auf dem sechsten Rang im Gesamtklassement, schwere Gesichtsverletzungen beendeten seine Giro-Träume. Auch Giacomo Nizzolo ist nicht mehr im Starterfeld, der Italiener trat wegen zunehmender Erschöpfung nicht mehr an.
Der unfreundliche Auftakt und das teilweise schlechte Wetter veranlasste das Feld zu einer kontrollierten Fahrweise, schnell stand fest, dass der Tagesseiger aus der 15-köpfigen Ausreißergruppe kommen würde. Die Gruppe, den großen Vorsprung wissend, taktierte bis zur letzten Steigung. Dort attackiert Victor Campenaerts, nur Oscar Riesebeek und Albert Torres konnten bis zur Kuppe dranbleiben. In der Abfahrt ging Campenaerts trotz regennasser Straße volles Risiko, das war das Ende für den Spanier Torres. Auf den nächsten 10 Kilometern schenkten sich die beiden Belgier in einem spannenden Duell nichts, auf der Zielgeraden war dann Victor Campenaert der Stärkere. Der mehrfache Zeitfahr-Europameister hat es schon mehrfach in Fluchtgruppen versucht, er hatte sich den ersten Grand Tour-Etappensieg vielleicht ein wenig mehr verdient. 7 Sekunden dahinter folgten Nikias Arndt, Simone Consonni, Quinten Hermans, Dario Cataldo, Bauke Mollema und Alberto Torres.  
Das Hauptfeld angeführt von Ineos-Grenadiers um ihren Leader Egan Bernal erreichte eine viertel Stunde später das Tagesziel.
Morgen steht die Königsetappe durch die Dolomiten auf dem Programm. Von Sacile geht es nach Cortina d'Ambezzo, auf dem Weg dorthin geht es über so mythische Anstiege wie den Passo Fedaia, zur Cima Coppi am Passo Pordoi und den steilen Passo Giau. Leider sind die Wetterprognosen nicht sehr freundlich, hoffentlich verhindert nicht Schneefall dieses Kletterspektakel.

23.05.2021 - Gerald