Criterium du Dauphine - Roglic übernimmt Gelb

Carlos Verona - nach 11 Jahren als Profi endlich der erste Sieg

Das Criterium du Dauphine geht in das entscheidende Wochenende. Zwei Bergetappen warten auf das Peloton. Auf der siebten Etappe standen mit dem 2620 Meter hohen Col du Galibier und dem Col de la Crox de Fer auf eine Höhe von 2068 Metern zwei bekannte Alpenriesen auf dem Programm, die mittelschwere Bergankunft in Vaujany bildete das Finale. 18 Fahrer machten sich in der langen Anfahrt zum Galibier aus dem Staub, den Crox de Fer erreichte man zusammen. In dem stufenförmigen Anstieg zerfiel die ganz Gruppe, so konnte auch der Österreicher Gregor Mühlberger nicht mehr folgen. Der aktivste und aggressivste Fahrer war sicherlich Kenny Elissonde, doch der Franzose hatte sein Pulver zu früh verschossen. Carlos Verona übernahm hinauf nach Vaujany das Kommando und rettete sich als einziger der Ausreißer ins Etappenziel. Es war dies der erste Sieg für den 30-jährigen Spanier, der schon seit 2013 sein Geld als Profi verdient. Er rettete damit auch die BIlanz seiner Movistar-Mannschaft, denn sein Kapitän Enric Mas musste mit mehr als einer Viertelstunde Rückstand ordentlich Federn lassen.
Im Hauptfeld lieferte die favorisierte Mannschaft Jumbo-Visma eine Machtdemonstration und zerlegte das Peloton in seine Einzelteile. Primoz Roglic attackierte an der 2000-Meter-Marke seine letzten paar Begleiter und jagte solo dem Etappenziel entgegen. Am Ende fehlten dem Slowenen 13 Sekunden auf Verona, doch in der Gesamtwertung hat er sich damit klar an die Spitze gesetzt. In der Tageswertung folgten seine Teamkollege Jonas Vingegaard (+0:25), Ben O'Connor (+0:27) und der immer stärker werdende erst 22-jährige Norweger Tobias Halland (+0:39) aus dem Uno-X Team.
Vor der morgigen Königsetappe mit der Bergankunft am Plateau de Salaison ergibt sich für Jumbo-Visma die angenehme Situation, dass man durch Primoz Roglic und Jonas Vingegaard (+0:44) eine Doppelführung verteidigen kann. Ben O'Connor liegt als Gesamtdritter bereits 1:24 zurück. Eine ansprechende Leistung lieferte auch Patrick Konrad, der Österreicher liegt vor dem Schlusstag auf dem dreizehnten Rang.

11.06.2022 - Gerald