Strade Bianche

Tadej Pogacar dominert in der Toscana

Bei sonnigem Frühlingswetter wurden heute die 215 km um Siena, die zu 71,5 km aus Schotterstraßen bestanden in Angriff genommen. Schon bald nach dem Start gab es allerdings ein Regenintermezzo, das zu nassen, teilweise schlammigen Straßenverhältnissen führte. Die bis dahin lancierten Spitzengruppen wurden allesamt wieder eingeholt und 81 km vor dem Ziel auf der Piazza del Campo beschloss Tadej Pogacar, dass das Ganze für seine Verhältnisse viel zu langsam ablief und verabschiedete sich von der Hauptgruppe, die zu diesem Zeitpunkt etwa 30 Fahrer umfasste. Schon 20 km später hatte er 2:30 Minuten Vorsprung, Tendenz steigend. Die Gruppe dahinter hatte sich etwas verkleinert, machte aber keinerlei Anstalten, den Slowenen verfolgen zu wollen. Außer kleinen gegenseitige Attacken passierte nix, bis sich Maxim Van Gils ein Herz fasste und davonstürmte. Seine Fluchte gelang genauso wie wenige Kilometer später die von Toms Skujins. der später wieder zu Van Gils aufschließen konnte. Während man hinten immer noch den Eindruck einer freundlichen Samstag-Nachmittagsrunde machte, setzte sich auch noch Vorjahressieger Tom Pidcock ab. Die letzten 30 Kilometer, vor Allem die Fahrt durch Siena, gestaltete sich als Triumphfahrt für den großartigen Tadej Pogacar, der diesen Abschnitt wie eine Trainingsfahrt aussehen ließ. Schon weit vor dem Ziel konnte er es sich leisten, mit den Zuschauern abzuklatschen. Am Ende hatte er locker aussehende 2:46 Vorsprung auf Toms Skujins, der Van Gils im Finale hinter sich lassen konnte. Pidcock war als Vierter schon 3:50 zurück, Matej Mohoric 4:25. Dahinter folgten Benoit Cosnefroit, Davide Formolo, Lenny Martinez, Filippe Zana und Christophe Laporte.
Schon seit Langem hat man bei einem so bedeutenden Rennen keine derart klare Überlegenheit wie heute von Tadej Pogacar mehr gesehen - allerdings - das spannendere Rennen war heute eindeutig jenes der Damen.

02.03.2024 - Ralph