Favoriten halten still

Jesus Herrada hat wieder den richtigen Riecher

Nach dem Ruhetag am Montag, dem ausgenommen für die Zeitfahrspezialisten und Klassementfahrer "halben" Ruhetag gestern, begann für das Peloton wieder die ernste Rennphase. Die 11. Etappe führte über 153 Kilometer von Lerma zur 1730 Meter hoch gelegenen Bergankunft La Laguna Negra. Vinuesa. Bis zu Schlussteigung in der Region Kastillien und Leon verlief die Strecke relativ eben, bevor es die letzten gut 20 Kilometer nur mehr bergauf ging. Im Roadbook wird die Kategorie eins Auffahrt zur Schwarzen Lagune (Laguna Negra de Urbión) mit 6500 Meter bei durchschnittlich 6,8 Prozent angegeben, vor allem im Schlussdrittel liegen die Steigungsprozente durchgehend im zweistelligen Bereich. Es dauerte fast 30 Kilometer bis sich endlich eine Fluchtgruppe bilden konnte. Insgesamt 26 Mann erarbeiteten sich einen Vorsprung von fast sechs Minuten, bis zur 15 Kilometer-Marke blieb man zusammen, ehe der Kampf um den Tagessieg begann. Erste Attacken wurden vereitelt, dann übernahm Filippo Ganna das Zepter und verkleinerte die Gruppe bis zur 1500-Meter-Marke auf 8 Mann. Doch der Plan ging nicht ganz auf. Er wollte das Terrain für Geraint Thomas vorbereiten, doch der Waliser musste sich am Ende mit dem fünften Rang hinter Jesus Herrada, Romain Gregoire, Andreas Kron und Jonathan Caicedo begnügen. Jesus Herrada bewies erneut seinen guten Riecher und gewann nach 2019 und 2022 bereits seine dritte Vuelta-Etappe. Als zusätzlichen Bonus übernahm der spanische Routinier aus der Cofidis-Mannschaft auch die Führung in der Bergwertung.
In der Favoritengruppe gab es eine Art Waffenstillstand. Bis auf die letzten paar hundert Meter fuhr man geschlossen moderat schnell, am Ende wurden 20 Mann mit der gleichen Zeit gewertet. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen, nur Geraint Thomas kämpfte sich in die Top Zwanzig zurück.

06.09.2023 - Gerald