Gent-Wevelgem mit Hochspannung im Finale

Der Ex-Weltmeister schlägt zu

Die Fahrt von Gent (eigentlich Ypres) nach Wevelgem über 232,5 km zeigt eine Topografie, die heuer einer Spitzengruppe langen, ungestörten Ausgang versprach. Die ersten etwa 130 km waren weitgehend flach, dann begann das flander-typische Gelände mit den steilen Anstiegen, die das Rennen normalerweise entscheiden würden. Sieben Mann durften also wegfahren darunter ein "Promi" namens Mark Cavendish, der heuer für das Team Bahrain-Merida zu Werke geht. Nach den starken Regenfällen die es in Belgien gestern noch gegeben hatte, waren die Straßen teilweise zwischen den Feldern sogar überschwemmt und schlammbedeckt, daher extrem rutschig.
Als die Gruppe etwa 70 km vor dem Ziel eingeholt war, sprengte sich das Feld in mehrere Gruppen auf und es wurde sofort weiter attackiert. 10 km später hatte sich eine weitere Führungsgruppe mit einer knappen Minute Vorsprung gebildet, in der unter anderem Stefan Küng, Matteo Trentin und Mads Pedersen waren. Bei der zweiten Überquerung des Kemmelbergs 50 km vor dem Ziel machte sich eine Gruppe mit Van Der Poel, Van Aert, Alberto Bettiol und einigen weiteren Favoriten auf die Verfolgung und halbierte den Vorsprung binnen Kürze.
Beim dritten und letzten Mal auf diesem legendären, gepflasterten Anstieg waren die Spitzengruppen vereint und die Karten wurden neu gemischt. Stefan Küng versuchte es als Solist und konnte sich mie ein paar Sekunden Vorsprung auch Vorne halten, allerdings nur bis km 25. Dan teilte sich die Führungsgruppe 15 km vor dem Ziel nach einem Angriff von Bettiol noch einmal, neun Fahrer bildeten die Spitze. Die folgenden Kilometer waren von heftigen Kämpfen in der Spitzengruppe geprägt.
Nach einer weiteren Attacke von Alberto Bettiol kamen vier Mann zum Sprint, und an der Ziellinie war es Mads Pedersen, der die Hände zum Jubel heben durfte. Hinter ihm landeten Florian Senechal, Matteo Trentin und Alberto Bettiol, die zweite Gruppe entschied Stefan Küng vor John Degenkolb und Yves Lampaert für sich, erst dann kamen die beiden Topfavoriten Wout Van Aert und Mathieu Van Der Poel.
 
 

11.10.2020 - Ralph