Mailand-Sanremo

Van Der Poel erzwingt die Entscheidung über den Poggio

Mit wunderbarem Wetter begrüßte die Saison das erste Monument des Radsports in diesem Jahr. Zum 114. Mal stand Milano-Sanremo auf dem Programm, der italienische Klassiker ist mit 294 Kilometer das längste Eintagesrennen des Jahres. Doch Insider wissen, egal ob man in Mailand oder so wie heuer in Abbiategrasso südwestlich von Mailand startet, der Passo del Turchino im Streckenplan liegt oder nicht, entschieden wird das Rennen an den traditionellen "Scharfrichtern" Cipressa (5,6Km, 232 Höhenmeter, max. 9% steil) und Poggio di Sanremo (3,7Km, 160 Höhenmeter, max. 8% steil) auf den letzten 27 Kilometern entlang der ligurischen Küste. Pünktlich vor der Cipressa wurden die ehemaligen Ausreißer gestellt, das Team UAE Emirates übernahm das Kommando. Doch der erwartete Angriff von Tadej Pogacar blieb aus, ein bereits leicht ausgedünntes Feld ging auf das 10 Kilometer lange Flachstück zum Poggio. Dort zeigte sich dann Bahrein Victorious an der Spitze, offensichtlich wollte man Matej Mohoric ganz vorne zur Kuppe bringen. Der Slowene hat im letzten Jahr mit einer sensationellen Abfahrtsperformance den Sieg in Sanremo gefeiert, möglichweise wollte er es wieder versuchen. Doch UEA Emirates hatte etwas dagegen. Tim Wellens erhöhte drastisch das Tempo, nur sein Kapitän Tadej Pogacar, Filippo Ganna, Wout Van Aert und Mathieu Van der Poel konnten folgen. 300 Meter vor der Kuppe begann der Auftritt von Van Der Poel. Der Niederländer attackierte und ging mit gut 50 Metern Vorsprung in die Abfahrt. Mit einer beherzten Abfahrtsleistung erhöhte er den Abstand und konnte ungefährdet auf der Via Roma seinen Solo-Sieg bejubeln. Zweiter wurde Filippo Ganna, der sich kurz vor dem Ziel von Wout Van Aert und Tadej Pogacar lösen konnte. Rang fünf ging an Sören Kragh Anderson der eine 8-köpfige Gruppe vor Mads Pedersen, Nelson Powless, dem Titelverteidiger Matej Mohoric, Anthony Turgis, Jasper Stuyven und Julian Alaphilippe anführte.
In der nächsten Verfolgergruppe belegte der Österreicher Marco Haller hinter Davide Ballerini, Christophe Laporte, Magnus Cort Nielsen, Jasper Philipsen und Caleb Ewan den siebzehnten Rang.

18.03.2023 - Gerald