Il Lombardia

Tadej Pogacar macht den Hattrick

Die Lombardei-Rundfahrt gehört zu den fünf Monumenten des Radsport, daher ist das Starterfeld ganz prominent besetzt. Bis auf Jonas Vingegaard haben sich fast alle großen Rundfahrer und Klassikerspezialisten zum Start in Como eingefunden. Als Favoriten wurden für die 238 Kilometer lange anspruchsvolle Fahrt praktisch nur der Sieger der letzten beiden Ausgaben Tadej Pogacar, sein Landsmann Primoz Roglic und der Weltmeister Remco Evenenpoel genannt. Zu den ersten Protagonisten des Tages gehörten auch der Deutsche Simon Geschke und Tobias Bayer aus Österreich. Die Beiden gehörten zu einer 16-köpfigen Spitzengruppe. Doch wenn es um ein Monument geht, dann gibt es keine Geschenke, gut 65 Kilometer vor dem Ende waren alle Ausreißer wieder gestellt. Die letzte lange Steigung zum Passo di Ganda bot ein Angriffsspektakel der Extraklasse, bis zum Gipfel waren nur mehr Andrea Bagioli, Tadej Pogacar, Carlos Rodriguez, Primoz Roglic und Simon Yates zusammen. Wer glaubte sich jetzt etwas erholen zu können, wurde gleich enttäuscht. Der Titelverteidiger Pogacar attackiert sofort. Obwohl es noch 30 Kilometer bis ins Ziel waren, die Entscheidung war gefallen. Sekunde um Sekunde wurde sein Vorsprung größer. Im Ziel in Bergamo konnte er jubelnd austrudeln, der Hattrick war geschafft. Drei Erfolge in Folge feierte Alfredo Binda vor gut 100 Jahren, im nächsten Jahr könnte er den legendären Fausto Coppi angreifen, der von 1946-1949 gar vier Mal in Folge gewann. Im Sprint um Platz zwei konnte sich der Gewinner des Gran Piemonte Andrea Bagioli gegen Primoz Roglic, Aleksandr Vlasov, die Gebrüder Simon und Adam Yates, sowie Carlos Rodriguez durchsetzen. Hinter dem Einzelgänger Richard Carapaz erreichte Remco Evenepoel als neunter vor Andreas Kron das Ziel.
Das letzte Monument seiner Karriere bestritt Thibaut Pinot, der Franzose, der 2018 die Lombardei-Rundfahrt gewinnen konnte, beendete den Tag auf dem 37. Rang.

07.10.2023 - Gerald