Roglic attackiert und stürzt

Pedersen gewinnt nach chaotischem Finale

Nach dem Ruhetag geht die Vuelta a Espana in die entscheidende letzte Woche. Bevor es wieder in die Berge geht, haben die Veranstalter noch eine flache Etappe zum Einrollen platziert. 189 Kilometer ging es von Sanlucar de Barrameda nach Tomares im Südwesten Spaniens. Die zum Teil trostlose Gegend und die große Hitze motivierte mit Luis Angel Mate von Euskaltel-Euskadi und Ander Okamika von Burgos BH nur zwei Spanier zur Attacke. Im Feld war man sichtlich froh, dass Trek-Segafredo für den Mann in Grün Mads Pedersen die Nachführarbeit leistete. 12 Kilometer vor dem Ende lief alles wieder zusammen, doch statt des erwarteten Massensprints gab es auf den leicht ansteigenden 3000 Metern Chaos pur. Primoz Roglic attackiert und nur Mads Pedersen, Pascal Ackermann, Danny Van Poppel und Fred Wright konnten folgen. Genau in diesem Moment hat Remco Evenepoel einen Defekt und musste hilflos zusehen, wie vorne die Post abging. Der Sprint des Quintetts wurde zu einer klaren Sache für den Ex-Weltmeister Pedersen vor Pascal Ackermann, Danny Van Poppel und Fred Wright. Für Primoz Roglic wurde die Attacke aber zum Albtraum. Der Slowene touchierte 200 Meter vor dem Ziel Fred Wright und ging hart zu Boden. Mit stark blutenden Wunden an Armen und Beinen brachte der sichtlich schockierte Titelverteidiger sein Fahrrad ins Ziel.
Evenepoel wurde durch die 3-Kilometer-Regel (*) mit 8 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger gewertet, durch dieselbe Regel bekam Roglic die Zeit des Siegers. Roglic hat als 8 Sekunden gutgemacht, doch der Preis war leider enorm hoch.
 
(*) Bei einen Sturz oder Defekt auf den letzten 3000 Metern, wird man mit der Zeit der Gruppe gewertet, in der man sich gerade befand. Diese Regel gilt nur auf ausgewiesenen Etappen mit einem flachen Finale, um die Gesamtwertungsfahrer zu schützen.
 
 

06.09.2022 - Gerald