La Planche des Belles Filles - Ein Tag für die Geschichtsbücher

Pogacar zertrümmert Roglics Traum

Jahrelang war die Tour de France bei den drei großen Landes-Rundfahrten federführend was die Zeitfahrkilometer betrifft. Dieser Trend hat sich in der jüngsten Vergangenheit umgekehrt und so gibt es bei der 107. Austragung nur einen einzigen Kampf gegen die Uhr. Der Parcours führt von Lure über 36 Kilometer hinauf zur Bergankunft La Planche des Belles Filles, einem Anstieg von 590 Metern bei einer Durchschnittssteigung von 8,5 Prozent.
Alle die heute nicht vor dem Fernseher gesessen oder an der Strecke gestanden sind, haben ein unglaubliches Stück Radsport-Geschichte versäumt. Tadej Pogacar mit 57 Sekunden Rückstand (aussichtslos) als vorletzter ins Rennen gegangen, zog eine Show ab, die an die legendäre Fahrt von Greg LeMond im Jahr 1989 erinnerte. Der 21-jährige pulverisierte mit einer Wahnsinnsfahrt die Bestzeit von Tom Dumoulin und nahm dem ehemaligen Zeitfahrweltmeister unglaubliche 1:21 Minuten ab. Von den Zwischenzeiten seines Landsmanns sichtlich geschockt, verlor der bisher souveräne Primoz Roglic Sekunde um Sekunde. Fast 2 Minuten Rückstand verwandelten den Traum von Gelb in ein Meer aus Tränen.
Neben diesen dramatischen Ereignissen ging fast unter, dass Richie Porte mit dem dritten Tagesrang noch den Sprung auf das Treppchen der Gesamtwertung schaffte. Miguel Angel Lopez blieb seinem Ruf als mäßiger Zeitfahrer gerecht, vom dritten Rang gestartet, fiel er hinter Porte, Mikel Landa und Enric Mas zurück. 
 

19.09.2020 - Gerald