Giro d'Italia - Brambilla und Bennett im Clinch

Vendrame erlöst Ag2r-Citroen

Nach dem abenteuerlichen Ritt durch die Strade Bianche hätten sich die Fahrer sicherlich einen etwas ruhigeren Tag erhofft, doch die Streckenplaner haben erst für morgen eine Flachetappe für die Sprinter vorgesehen. Die 12. Etappe war mit 212 Kilometer gar eine der längsten Tagesabschnitte, auf den 212 Kilometern von Siena nach Bagno di Romagna warteten vier Bergwertungen Monte Morello (Kat. 3, 7700 Meter, 6,3%), Passo della Consuma (Kat. 2, 17100 Meter, 5,7%), Passo della Calla (Kat. 2, 15300 Meter, 5,4%) und Passo del Carmaio (Kat. 3, 10800 Meter, 5%). 
14 Fahrer konnten sich vom Feld in der Anfangsphase lösen, alle mit großen Zeitrückständen in der Gesamtwertung, sodass bald klar wurde, der Sieger würde aus dieser Gruppe kommen. Nach der letzten Steigung, von wo es noch etwas mehr als 10 Kilometer bis ins Ziel waren, blieben mehr vier Fahrer übrig, die bis zur 4000-Meter-Marke zusammenarbeiteten. Dort attackierte Andrea Vendrame und Chris Hamilton konnte folgen, während Gianluca Brambilla und George Bennett sich nur ansahen. Im Zweiersprint war Vendrame, obwohl in der schlechten vorderen Position, klar der Stärkere. Er fuhr den heißersehnten ersten Etappensieg für sein Ag2r Citroen-Team ein. Aus Frust, weil George Bennett in der Nachführarbeit keine Arbeit verrichtete, fuhr Gianluca Brambilla im Spurt gegen den Neuseeländer eine grobe Welle, mit dem Ergebnis: Zurückversetzung auf Rang vier durch die Jury. Freunde scheinen die beiden nicht zu sein.
Im Feld kontrollierte Ineos das Tempo und führte den rosaroten Egan Bernal mit mehr als 10 Minuten Abstand sicher ins Ziel. Nur Vincenzo Nibali, der seine Abfahrtskünste demonstrierte, konnte ein paar Sekunden herausholen. 
Nach einem Sturz musste Marc Soler das Rennen aufgeben, der Kapitän der Movistar-Mannschaft lag auf Rang elf der Gesamtwertung.
 

20.05.2021 - Gerald