Maillot Jaune - Gesamtwertung

Tadej Pogacar schafft das fast unmögliche Double

Das was man für die moderne Radsportwelt als fast unmöglich gehalten hat, ist Wirklichkeit geworden. Tadej Pogacar hat im selben Jahr den Giro d'Italia und die Tour de France gewonnen. Das ist seit Marco Pantani 1998 niemanden mehr gelungen. Konnte man beim Giro noch von der fehlenden Gegnerschaft sprechen, so waren in Frankreich alle Fahrer von Rang und Namen vorhanden. Mit einer nie dagewesenen Leichtigkeit beherrschte er die Konkurrenz, sechs Etappensiege, darunter vier Bergankünfte, zeigten seine Dominanz. Nicht nur sportlich war er vom ersten bis zum letzten Tag auf der Höhe, auch seiner Helferriege konnte kein Team etwas entgegen setzen. Als Domestiken eingesetzt erreichten Joao Almeida und Adam Yates mit den Rängen vier und sechs auch persönlich eine starke Platzierung. Zweiter wurde der Titelverteidiger Jonas Vingegaard aus Dänemark. Mehr als sechs Minuten Rückstand klingen schon ein bisschen wie ein Debakel, doch so einfach kann man das nicht sagen. Nach seinem schweren Unfall bei der Baskenlandrundfahrt war gar nicht klar ob er überhaupt antreten könne. Er war der einzige der Pogacar zumindest phasenweise Paroli bieten konnte. Beim Comeback eine so starke Leistung zu bringen, grenzt schon fast an ein medizinisches Wunder. Dritter wurde der belgische Jungstar Remco Evenepoel mit einem Rückstand von neun Minuten, lag aber seinerseits zehn Minuten vor der restlichen Konkurrenz. Das Weiße Trikot des besten Jungprofis gewonnen, ein Etappensieg und gleich auf dem Podest, recht viel besser hätte das Tour-Debüt nicht ausfallen können. Er selbst ist ausgesprochen glücklich über sein Ergebnis, stellt aber auch fest, dass die Explosivität am Berg noch fehlt. Wenn ein Pogacar oder Vingegaard am Berg den Turbo zünden, dann kann er momentan nur andächtig hinterherblicken.
In den Top Ten finden wir lauter Fahrer die man dort auch erwarten konnte, die Ausnahme ist Derek Gee. Der Kanadier hat sich vom Ausreißer zum Rundfahrer entwickelt. Nach Rang drei beim Criterium Du Dauphine bewies er erneut, dass er mittlerweile zu den beständigen und zähen Kletterern im Peloton gehört. Felix Gall war im letzten Jahr Gesamtachter, daher ist Rang vierzehn sicherlich eine gewisse Enttäuschung. In diesem Weltklassefeld ist es immer noch eine respektable Leistung. Der Österreicher hat drei Wochen seine Bestes gegeben und im Vergleich zu viel prominenteren Fahrern nie "abgeschenkt" um irgendwie ins Ziel zu kommen.

Maillot Jaune - Gesamtwertung
1. Tadej Pogacar (SLO)
2. Jonas Vingegaard (DEN)
3. Remco Evenepoel (BEL)
4. Joao Almeida (POR)
5. Mikel Landa Meana (ESP)
6. Adam Yates (GBR)
7. Carlos Rodriguez Cano (ESP)
8. Matteo Jorgenson (USA)
9. Derek Gee (CAN)
10. Santiago Buitrago Sanchez (COL)
11. Giulio Ciccone (ITA)
12. Simon Yates (GBR)
13. Guillaume Martin (FRA)
14. Felix Gall (AUT)
15. Laurens De Plus (BEL)
16. Steff Cras (BEL)
17. Richard Antonio Carapaz Montenegro (ECU)
18. Jai Hindley (AUS)
19. Enric Mas Nicolau (ESP)
20. Louis Meintjes (RSA)

25.07.2024 - manolo