Ronde van Vlaanderen

Van Der Poel triumphiert zum dritten Mal

Feiertag in Belgien. Nicht nur die Kinder freuen sich über Ostern, auch für die belgischen Radsportfans stand mit der Flandern-Rundfahrt der wichtigste Klassiker auf dem Programm. Bereits zum 108 Mal geht es über die heiligen Hellingen durch Flandern, als eines von fünf Monumenten des Radsports winkt dem Sieger "ewiger Ruhm". Da vor wenigen Tagen Wout Van Aert bei Dwaars door Vlaanderen schwer stürzte und sich mehrere Knochenbrüche zuzog, der Titelverteidiger Tadej Pogacar auf Grund der Giro-Vorbereitung nicht antrat, hieß bei allen Experten der klare Favorit Mathieu Van Der Poel. Dessen Alpecin-Deceuninck-Mannschaft machte sich auch in der Verfolgung der achtköpfigen Spitzengruppe verdient. Kurz vor dem Zusammenschluss war es aber Mads Pedersen von Lidl-Trek der den Reigen eröffnete. Der Sieger von Gent-Wevelgem riss das Feld komplett auseinander, aber natürlich war der Weltmeister Mathieu Van Der Poel zur Stelle. Zwischen dem Kilometer 90 und dem Kilometer 40 bildete sich eine keine 25 Fahrer zählende Gruppe, die noch um den Sieg kämpfen konnte. Zum Start der 271 Kilometer langen Strecke war das Wetter noch frühlingshaft schön, mittlerweile hatte aber Regen eingesetzt, der für dramatische Bilder sorgen sollte. Das Kopfsteinpflaster des extrem steilen Koppenbergs verwandelte sich in eine fast unfahrbare Rutschpartie. Zahlreiche Fahrer mussten vom Rad steigen und bewältigten die Steigung zu Fuß. Als mehrfacher Cross-Weltmeister bewies Van Der Poel seine Radbeherrschung und attackierte. Mann kann es kaum glauben, doch 600 Meter Steigung sorgten für klare Verhältnisse. Matteo Jorgenson konnte noch am ehesten folgen, doch 7 Sekunden Rückstand an der Kuppe waren schon zuviel. Alleine machte er sich auf die Verfolgung, denn alle anderen Fahrer hatten schon mehr als 30 Sekunden Abstand. Doch das ist genau die Stärke des Weltmeisters, wenn er die Lücke spürt, dann ist er nicht mehr zu halten. Sekunde um Sekunde wurde sein Vorsprung größer, am Ende konnte er mit gut einer Minute Vorsprung seinen dritten Triumph bei der Ronde feiern. In der Verfolgung lieferten sich mehrere Grüppchen einen beinharten Kampf. Unbelohnt blieben Alberto Bettiol und Dylan Teuns. Die beiden erreichten total erschöpft hinter dem Sieger die Zielgeraden und konnten nicht einmal mehr um Rang zwei und drei sprinten. Von hinten spurteten noch Luca Mozzato, Nils Politt, Mikkel Bjerg, Antonio Morgado, Magnus Sheffield und Oliver Naesen vorbei. So wurde es nur Rang acht und neun für Dylan Teuns und Alberto Bettiol. Ein ehrenhaftes Ergebnis allemal, doch nach über sechs Stunden Kampf bis zur Erschöpfung nur ein schwacher Trost. Ursprünglich kam Michael Matthews als dritter ins Ziel, doch der Australier wurde von der Jury wegen irregulärem Sprint zurückversetzt. Als mögliche Siegkandidaten wurden Mads Pedersen und Matteo Jorgenson gehandelt, am Koppenberg noch zweiter und dritter, reichte es am Ende nur für Rang 22 für Pedersen und Rang 31 für Jorgenson.

31.03.2024 - Gerald