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112. Tour de France

Das größte Radrennen der Welt steht wieder vor der Tür und blickt man auf die Startliste, so wird bis auf wenige Ausnahmen, die gesamte Weltelite des Radsports antreten. Die 112. Austragung beginnt ganz im Norden Frankreichs in Lille und endet nach drei Wochen wieder ganz "traditionell" auf der Champs-Elysees in Paris(*). Da der Nationalfeiertag am 14. Juli auf einen Montag fällt, wurde der erste Ruhetag auf Dienstag verschoben. Sieben Etappen sollten in einen Massensprint münden, den hügelfesten Sprintern könnte sich noch die eine oder andere Möglichkeit eröffnen. Die Qualitäten im Zeitfahren werden zwei Mal auf die Probe gestellt. Auf der fünften Etappe mit Start und Ziel in Caen geht es über 33 Kilometer. Etwas anders ist die Sachlage auf der 13. Etappe. 10,9 Kilometer hinauf nach Peyragudes sind die Kletterfähigkeiten mehr gefragt. Um die Kletterer hat man sich bei der Streckenauswahl besonders bemüht. Fünf Bergankünfte warten auf die Fahrer. In Hautacam, Luchon-Superbagneres, am Col de la Loze und in La Plagne muss man schon vorher stundenlang über so legendäre Berge wie dem Col du Tourmalet und dem Col d'Aspin in den Pyrenäen oder dem Col du Glandon und Col de la Madeleine in den Alpen klettern bevor es in die Schlusssteigung geht. An Tagen wie zum Dach der Tour auf den Col de la Loze mit 5800 Höhenmetern könnten die Sprinter mit dem Zeitlimit ernsthafte Probleme bekommen. Nur der sechzehnte Tagesabschnitt verläuft bis zum finalen Anstieg flach, doch ob der mythische Gigant der Provence der Mont Ventoux dadurch wesentlich einfacher wird, darf bezweifelt werden.
(*)Der Parcours ist sicherlich der brutalste der letzten Jahre und mit den "heiligen" Bergen in den Hochgebirgen zeigt man offensichtlich die Verbundenheit zur Tradition. Doch mit einer liebgewonnenen Tradition hat man deutlich gebrochen. Am Schlusstag in Paris hat man sich etwas Spezielles einfallen lassen. Statt der üblichen Runden über die Champs-Elysees, wo sich normalerweise die Sprinter ein letztes Gefecht liefern, wurde der Rundkurs auf 3 Runden a 17 Kilometer umgebaut. Als touristischer Höhepunkt geht es über die Butte Montmatre hinauf zur Basilika Sacre-Coeur, einer 1100 Meter langen Steigung mit 5,9 Prozent über Kopfsteinpflaster. Statt Tour d’Honneur also Klassikerfeeling in Paris. Für die reinrassigen Sprinter ist es vielleicht nur eine Gelegenheit weniger, aber für die Klassementfahrer bedeutet der Tag Hektik pur. Hoffentlich ist das Klassement so weit sortiert, dass man nicht um die letzten Sekunden kämpfen muss. Kaum auszumalen, wenn ein Spitzenfahrer im Kampf um die Positionen auf so einem "Gaisberg" in Paris schwerer stürzen würde.

Ergebnis des letzten Jahres
1. Tadej Pogacar
2. Jonas Vingegaard
3. Remco Evenepoel
4. Joao Almeida
5. Mikel Landa Meana
6. Adam Yates
7. Carlos Rodriguez Cano
8. Matteo Jorgenson
9. Derek Gee
10. Santiago Buitrago Sanchez
11. Giulio Ciccone
12. Simon Yates
13. Guillaume Martin
14. Felix Gall
15. Laurens De Plus
16. Steff Cras
17. Richard Antonio Carapaz Montenegro
18. Jai Hindley
19. Enric Mas Nicolau
20. Louis Meintjes

Wertungstrikots
Richard Antonio Carapaz Montenegro - Bergwertung
Remco Evenepoel - Jungprofiwertung
Biniam Girmay Hailu - Punktewertung

Etappensieger
Romain Bardet - 1. Etappe Florenz - Rimini
Kevin Vauquelin - 2. Etappe Cesenatico - Bologna
Biniam Girmay Hailu - 3. Etappe Piacenza - Turin
Tadej Pogacar - 4. Etappe Pinerolo - Valloire
Mark Cavendish - 5. Etappe Saint-Jean-de-Maurienne - Saint-Vulbas
Dylan Groenewegen - 6. Etappe Macon - Dijon
Remco Evenepoel - 7. Etappe Nuits-Saint-Georges - Gevrey-Chambertin
Biniam Girmay Hailu - 8. Etappe Semur-en-Auxois - Colombey-les-Deux-Eglises
Anthony Turgis - 9. Etappe Troyes - Troyes
Jasper Philipsen - 10. Etappe Orléans - Saint-Amand-Montrond
Jonas Vingegaard - 11. Etappe Evaux-les-Bains - Le Lioran
Biniam Girmay Hailu - 12. Etappe Aurillac - Villeneuve-sur-Lot
Jasper Philipsen - 13. Etappe Agen - Pau
Tadej Pogacar - 14. Etappe Pau - Saint-Lary-Soulan Pla d’Adet
Tadej Pogacar - 15. Etappe Loudenvielle - Plateau de Beille
Jasper Philipsen - 16. Etappe Gruissan - Nimes
Richard Antonio Carapaz Montenegro - 17. Etappe Saint-Paul-Trois-Chateaux - Superdevoluy
Victor Campenaerts - 18. Etappe Gap - Barcelonnette
Tadej Pogacar - 19. Etappe Embrun - Isola 2000
Tadej Pogacar - 20. Etappe Nizza - Col de la Couillole
Tadej Pogacar - 21. Etappe Monaco - Nizza

01.07.2025 - manolo