Tirreno-Adriatico - Kämna übernimmt das Leadertrikot

Roglic zeigt Muskeln

Die vierte Etappe von Tirreno-Adriatico war mit 218 Kilometern die längste der siebentägigen Rundfahrt. Die Strecke führte von Greccio in der Mitte des Stiefels nach Tortoreto an der Adriaküste, Das Profil versprach ein spannendes Finale, denn es wartete ein dreimal zu fahrender 15 Kilometer langer Rundkurs wo es im Finale bei 8% Durchschnittssteigung 3200 Meter berghoch ging. Für die Gruppe des Tages gab es heute nicht viel zu holen, bereits 60 Kilometer vor dem Ende wurden die Ausreißer wieder gestellt. Auf dem Rundkurs wurde das Feld schnell kleiner, gut 40 Mann fuhren in der letzten Runde gemeinsam Richtung Schlusssteigung. An der 4000-Meter-Marke kam es zu einem unglücklichen Vorfall für Ineos-Grenadiers und Jumbo-Visma. Durch eine Unachtsamkeit kam Wout Van Aert zu Sturz und riss dabei auch Thomas Pidcock zu Boden. Sofort entschuldigte sich der Belgier beim Briten, doch zwei Favoriten auf den Etappensieg mussten ihre Chancen begraben. In der Schlusssteigung konnte sich kein Fahrer ernsthaft absetzen, an der 500-Meter-Marke setzte sich Primoz Roglic dann in Szene. Der Slowene konnte sein Gegner nicht wirklich abschütteln, doch am Etappensieg bestand niemals ein Zweifel. Der Jumbo-Visma-Kapitän gewann vor dem ehemaligen Weltmeister Julian Alaphilippe, Adam Yates, Wilco Kelderman, Tao Geoghegan Hart und Enric Mas.
Für Filippo Ganna war das Finale doch zu anspruchsvoll, nach drei Tagen musste er sein Leadertrikot an Lennard Kämna abgeben. Der deutsche Bora-hansgrohe-Profi platzierte sich als 17. mit fünf Sekunden Rückstand auf Roglic im Tagesklassement. Dank der starken Leistung beim Auftaktzeitfahren wurde er mit dem Blauen Trikot des Gesamtführenden belohnt.
Morgen folgt die Königsetappe mit der Bergankunft in Sarnano-Sassotetto. Der Schlussanstieg ist 13,1 Kilometer lang und die Durchschnittssteigung liegt bei über 7%. Wer um den Gesamtsieg mitkämpfen will, darf sich keinen schlechten Tag erlauben.

09.03.2023 - Gerald