Milan-San Remo

Downhiller Mohoric entscheidet den Klassiker

Pünktlich um 10:15 wurde die Primavera, wie das Rennen Mailand-San Remo in Italien gerne genannt wird, bei strahlendem Sonnenschein gestartet. Kaum erfolgte der Startschuß nach ein paar neutralisierten Kilometern in der Stadt, da wurde auch schon attackiert und binnen der ersten drei Kilometer hatte sich eine acht Mann starke Führungsgruppe gebildet. Angesichts der bevorstehenden 293 km kehrte im Feld schnell Ruhe ein. Die Gruppe durfte etwa sieben Minuten an Vorsprung herausfahren, dann wurde das Tempo im Feld durch Jumbo-Visma entsprechend erhöht. Nach etwa 175 km gab es dann einen Sturz im Feld, betroffen waren hauptsächlich Movistar und Bardiani-CSF, doch glücklicherweise gab es keine großen Folgen für die Betroffenen. Bis 50 km vor dem Ziel hielten die Ausreisser immer noch beachtliche fünf Minuten Vorsprung, beinahe fühlte sich mancher Kommentator schon gemüssigt, etwaige Spekulationen von sich zu geben. Vor der Cipressa hatte dann Peter Sagan Defekt und musste seine Chancen begraben. Es waren immer noch vier Fahrer mit zwei Minuten vorne. Normalerweise ist an diesem Punkt im Rennen nur noch der Kampf der Topteams ein Thema. Erst neun Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden letzten Fahrer aus der Spitzengruppe, nämlich Alessandro Tonelli und Yevgeniy Gidich eingeholt. Gleich darauf folgte die erste Attacke von Tadej Pogacar, die von Wout Van Aert neutralisiert wurde, dann konterte Wout Van Der Poel, doch Pogacar setzte noch einen drauf. Auch Roglic und Soren Kragh Andersen zeigten sich noch an der Spitze. in der Abfahrt vom Poggio bildete sich dann eine Gruppe mit Andersen, Pogacar, Van der Poel und Van Aert, zu der noch Matej Mohoric aufschließen konnte. Vier Kilometer vor dem Ziel attackierte der Slowene auf Teufel komm raus und löste sich aus der Gruppe. Trotz der Verfolgung durch zehn Topfahrer und einem kurzen technischen Problem auf der Zielgeraden war Mohoric nicht mehr aufzuhalten  und holte sich den prestigeträchtigen Sieg auf der Via Roma als Solist vor Anthony Turgis und Mathieu Van Der Poel. Michael Matthews und Tadej Pogacar vervollständigten die Top-Fünf mit 2 Sekunden Rückstand, soviel wie auch Mads Petersen, Soren Kragh Andersen und Wout Van Aert. Auf Platz zehn lag Jan Tratnik mit  Sekunden auf den Sieger.

19.03.2022 - Ralph