Die letzte Bergankunft - Bernal steigt aus

Lopez klettert aufs Podest

Die 17. Etappe der diesjährigen Tour de France war der letzte Tagesabschnitt, der mit einer Bergankunft endete. Auf den 168 Kilometern von Grenoble nach Meribel gab es nur zwei Bergwertungen, doch beide Alpenriesen gehörten zur höchsten Kategorie HC. Zur Halbzeit wartete der Anstieg zum Col de la Madeleine (2000m, 17,1 km bei 8,4%) und das Finale führte auf den Col de la Loze mit 2304 Metern über dem Meer der höchste Punkt der Tour. Der 21,5 Kilometer lange Anstieg ist im Schnitt 7,8% steil, wobei der schwierigste Teil, mit Rampen bis zu 24%, auf den letzten 5000 Metern zu bezwingen war.
Gleich zu Beginn der Etappe kam die Bestätigung, dass der Titelverteidiger Egan Bernal aus der Rundfahrt ausgestiegen ist.
Von der ehemals fünfköpfigen Fluchtgruppe wehrte sich der Giro d'Italia-Sieger Richard Carapaz am längsten, doch das Souvenir Henri Desgrange (*) sollte zur Chefsache werden. In der Verfolgung zeigte sich besonders Bahrein McLaren aktiv, wohl um ihren Kapitän Mikel Landa in Position zu bringen. Doch ausgerechnet der Baske musste als im steilen letzten Drittel das Feld explodierte, abreißen lassen.
Danach folgte ein Kampf Mann gegen Mann, oder Mann gegen Berg, wie man ihn schon lange nicht mehr gesehen hat. Als Solisten erreichten Miguel Angel Lopez, Primoz Roglic (+0:15), Tadej Pogacar (+0:30), Sepp Kuss (+0:56), Richie Porte (+1:01), Enric Mas (+1:12), Mikel Landa und Adam Yates (+1:20) und Rigoberto Uran (+1:59) das Tagesziel.
Mit dem Tagessieg verbesserte sich Miguel Angel Lopez auf den dritten Rang der Gesamtwertung. Primoz Roglic baute seine Führung etwas aus, sein Vorsprung auf seinen Landsmann Pogacar beträgt jetzt 57 Sekunden.
 
(*) Das Souvenir Henri Desgrange wird mit einer Sonderprämie von 5000,-- Euro am höchsten Punkt der Rundfahrt in Erinnerung an den legendären Tour-Direktor belohnt.

16.09.2020 - Gerald