Paris-Nice

Solo für Brandon McNulty

Die fünfte Etappe von Paris Nizza brachte die ersten Berge mit sich. Bei strahlend schönem Wetter pedalierte das Feld stark dezimiert los. Insgesamt starteten heute 18 Fahrer nicht mehr in Saint Just-Saint Rambert. Israel-Premier Tech ist beispielsweise nur mehr mit einem Fahrer im Rennen. Naturgemäß sind bei den bekannten Namen etliche sprintstarke Fahrer wie Groenewegen, Trentin oder Van Asbroeck nicht mehr im Rennen, aber auch Zeitfahrspezialist Stefan Bissecker ist schon auf der Heimreise. Schon 34 km nach dem Start stand die Bergwertung Croix de Chaubouret auf dem Programm ein 9,6 km langer, 6,6% steiler Anstieg der ersten Kategorie. Die Bergwertung holte sich Valentin Madouas aus einer 10köpfigen Ausreißergruppe, in der unter anderem auch Brandon McNulty und Mattio Jorgenson vertreten waren. Maximalvorsprung waren gut 7 Minuten. Im Feld bestimmte Jumbo-Visma das Tempo. Nach 150 km war der Cole de la Mure (7,7 km mit 8,1%) erreicht und McNulty attackierte in der Spitzengruppe. Auch das Hauptfeld zeigte starke Zerfallserscheinungen Arcea-Samsic zog nun im Feld - offensichtlich hatte sich Nairo Quintana für heute auch etwas vorgenommen. Auch Leader Vout Van Aert und Christophe Laporte fielen zurück. Vielleicht hat auch die Nachricht, dass am Col de Turrini, wo die einzige Bergankunft der Tour stattfinden soll Schnee gefallen ist und man über eine eventuelle Verkürzung der Königsetappe nachdenkt. Doch die Arbeit von Arcea-Samsic endete schnell wieder und während sich Guillaume Martin aus dem Feld löste, hielt sich der Vorsprung der Spitze konstant, McNulty konnte seinen Polster sogar klar erhöhen. Seine ehemaligen Fluchtkameraden bildeten kleine Grüppchen, konnten aber den Amerikaner nicht mehr gefährden. Der Rest des Hauptfeldes bestand nach dem letzten Anstieg auch nur noch aus 14 Fahrern, die gemeinsam dem Ziel entgegenstrebten. McNulty holte sich schließlich den verdienten Etappensieg mit 1:58 Vorsprung auf den Franzosen Franck Bonnamour und seinen amerikanischen Landsmann Matteo Jorgenson, der zeitgleich mit Harm Vanhoucke ins Ziel kam. Der Rest der ehemaligen Spitzengruppe tröpfelte mehr oder weniger einzeln ins Ziel, das restliche Feld hatte 5:43 Rückstand auf McNulty.
In der Gesamtwertung hat nun der dritte Jumbo-Fahrer in Gestalt von Primoz Roglic die Führung übernommen. Zweiter ist Simon Yates mit 39 Sekunden Rückstand, dann folgt Pierre Latour mit weiteren 2 Sekunden. Morgen folgt die längste Etappe der heurigen Fernfahrt mit einem Profil wie ein Sägeblatt auf 213 km.

10.03.2022 - Ralph