Quintana und Steinhauser unbelohnte Helden

Pogacar vernichtet die Konkurrenz

Kletterspaß in den Alpen bedeuten 5300 Höhenmeter verteilt auf 222 Kilometer. Ein Großteil des Pelotons wird diese Ansicht aber möglicherweise nicht teilen. Die Königsetappe des 107. Giro d'Italia startete Manerba del Garda und führte über Lodrino (737m), den Colle San Zeno (1418m), den Passo del Mortirolo (1854m), den Passo di Foscagno (2291m) und nach einer kurzen Zwischenabfahrt lag das Ziel in Livigno (2385) bei der Bergstation Mottolino. Da es auch zwischen den Bergwertungen fast immer bergauf ging, blieb die einzige gute Nachricht für die weniger kletteraffinen Fahrer, dass man den gefürchteten Mortirolo über die moderate Seite von Edolo befuhr. Aus gut 50 Mann bestand die erste große Gruppe die sich aus dem Favoritenfeld lösen konnte, einige mit der Absicht einen möglichen Etappensieg einzufahren, doch viele einfach nur um für das Finale eine gewisse Zeitreserve zu haben. Nach dem Mortirolo blieben noch 18 Fahrer übrig, das Hauptfeld hatte zu diesem Zeitpunkt um die vier Minuten Abstand. Der Vorsprung wurde bis zum Foscagnopass nur unwesentlich kleiner und es roch nach einem Ausreißer-Coup. Der junge Deutsche Georg Steinhauser spürte seine Chance und attackierte. Nur Nairo Quintana machte sich an die Verfolgung und überholte ihn 2 Kilometer vor der Passhöhe. Doch zum Leidwesen der beiden gibt es einen Tadej Pogacar. Der Slowene hat offensichtlich noch nicht genug und attackierte zur Halbzeit des Foscagnos und ließ seine direkten Konkurrenten einfach stehen. Unglaubliche drei Minuten fuhr er auf die Spitzenreiter zu und feierte den vierten Etappensieg bei diesem Giro. Hinter dem Slowenen klassierten sich die "Pechvögel des Tages" Nairo Quintana und Georg Steinhauser. Eine sensationelle Leistung auf der Königsetappe abgeliefert, das Unglück hieß einfach nur Tadej Pogacar. Fast drei Minuten nach dem Tagessieger erreichten Romain Bardet (+2:47), zeitgleich Daniel Felipe Martinez und Geraint Thomas (+2:50), Einer Rubio, Ben O'Connor (+2:58), sowie Thymen Arensman (+3:05) das Etappenziel. Zu den Verlierern ddes Tages zählt Antonio Tiberi. Der bestplatzierte Italiener verteidigte zwar seinen fünften Gesamtrang, doch Arensman kam ihm auf 19 Sekunden näher. Die beiden kämpfen auch um das Weiße Trikot des besten Jungprofis.
In der Gesamtwertung baute Pogacar seinen Vorsprung auf Thomas auf 6:41 aus, ab Rang sieben Romain Bardet, liegen die Rückstande schon bei über 10 Minuten.

19.05.2024 - Gerald