Letzte Bergetappe - Paret-Peintre rettet O'Connor

Täglich grüßt der Pogacar

Der 107. Giro d'Italia dauert nur mehr zwei Tage und der vorletzte Tag war die letzte schwere Kletterprüfung der dreiwöchigen Rundfahrt. In einer etwas speziellen Interpretation des Themas Rundkurs musste das Peloton zwei Mal den Monte Grappa erklimmen. Der Berg am südlichen Rand der Dolomiten kann über mehrere Auffahrten beklommen werden, die Veranstalter wählten den Weg über Semonzo del Grappa. Das bedeutete zwei Mal fast 1500 Höhenmeter auf 18 Kilometern in einem Stück, ein absolut würdiges Kletterfinale. Schon im Vorfeld sprach der überlegene Leader Tadej Pogacar immer wieder von dieser letzten schweren Prüfung, aber sicher nicht weil er Angst davor hatte. Von Anfang an ließ der Slowene seine Helfer arbeiten, er wollte noch eine letzte Demonstration seines Könnens geben. Exakt 5400 Meter vor dem Gipfel der zweiten Überfahrt trat er an und man hatte fast den Eindruck, dass die restlichen Fahrer richtig froh waren, dass er endlich weg war. Schnell enteilte er in den Serpentinen und überholte dabei noch den letzten Ausreißer Giulio Pellizzari. Als Solist ging er in die 30 Kilometer lange Abfahrt und holte in Bassano del Grappa seinen bereits sechsten (!) Etappensieg. Zweiter wurde Valentin Paret-Peintre der die kleine Verfolgergruppe mit Daniel Felipe Martinez, Antonio Tiberi, Einer Rubio, Giulio Pellizzari, Geraint Thomas und Ben O'Connor zwei Minuten nach dem Sieger über den Zielstrich führte. Der leichtgewichtige Franzose war der Lebensretter für seinen Kapitän Ben O'Connor. Nachdem Pogacar attackierte verlor der Australier wie auch Geraint Thomas den Anschluss an Daniel Martinez, Einer Rubio und Antonio Tiberi. O'Connor musste um seinen vierten Rang bangen, doch der junge Franzose arbeitete unermüdlich und führte die beiden Gruppen wieder zusammen. Unter diesen Umständen ist der zweite Rang für Paret-Peintre noch höher einzuschätzen. In der Gesamtwertung gab es auf den ersten sechs Positionen keine Veränderung, Tadej liegt vor der Schlussetappe in Rom unangefochten an der Spitze. Nur bei Daniel Felipe Martinez liegt der Rückstand noch unter 10 Minuten, mit 9:56 schrammt er nur wenige Sekunden an der Zweistelligkeit. Da Romain Bardet heute einen schlechten Tag hatte, rutschte er hinter Einer Rubio und Jan Hirt auf den neunten Gesamtrang ab. Auch auf dem zehnten Rang zeigt sich ein neues Gesicht. Michael Storer überholte Filippo Zana und Lorenzo Fortunato.

25.05.2024 - Gerald