Eritreas neuer Superstar

Girmay liefert den Mega-Sprint

Nach einem Ruhetag ging die Reise durch Italien mit einer 196 Kilometer langen Fahrt von Pescara nach Jesi weiter. Jesi liegt im Hinterland von Ancona, das heißt die 1760 Höhenmeter des Tages mussten alle in der hügeligen zweiten Hälfte bewältigt werden. Da schon mehrere Male eine Fluchtgruppe zum Erfolg kam, gingen mit Mattia Bais, Alessandro Demarchi und Lawrence Naesen gleich drei Mann beim Kilometer Null in die Offensive. Doch das Unternehmen war zum Scheitern verurteilt, denn Teams wie Groupama FDJ (Arnaud Demare) oder Deceuninck Quick-Step (Mark Cavendish) wollten einen Massensprint. Den wollten die Mannschaften Alpecin-Fenix (Mathieu Van Der Poel) oder Intermarche-Wanty-Gobert (Biniam Girmay) verhindern, was zu einem ganz schnellen Finale führte. Als auch noch die Gesamtwertungsfahrer in das Geschehen eingriffen, war es um die echten Sprinter geschehen. Auf der lang ansteigenden Zielgeraden kam der unglaubliche Auftritt von Biniam Girmay. Mit einem ultralangen Antritt gewann der junge Mann aus Eritrea seine erste Grand Tour-Etappe. An seinem Hinterrad war als einziger Mathieu Van Der Poel geblieben, doch selbst der Niederländer musste eingestehen, dass an Girmay kein Vorbeikommen war. Nach Gent-Wevelgem ist das der zweite große Erfolg für den 22-jährigen. In seiner Heimat ist er bereits ein Superstar, im internationalen Radsport könnte es bald auch so weit sein. Die Top Ten komplettierten Vincenzo Albanese, Wilco Kelderman, Richard Carapaz, Koen Bouwman, Romain Bardet, Pello Bilbao, Joao Almeida und Mauro Schmid.
Für das Team Trek-Segafredo lief alles perfekt, die unterschiedlichen Interessen ersparte ihnen die Arbeit, Juan Pedro Lopez verteidigte als 25. sein Rosa Trikot.

17.05.2022 - Gerald