Vuelta a Espana

Jesus Herrada sprintet zum größten Karriereerfolg

Nach der aufregenden Bergankunft gestern gab es am achten Tag der Vuelta a Espana wieder etwas leichtere Kost. "Nicht Fisch und nicht Fleisch", beschreibt es vielleicht am besten. 190 Kilometer ging es von Carmargo nach Cisternia auf einem etwas merkwürdigen Profil. Die ersten 100 Kilometer waren flach, dann folgte ein 22 Kilometer langer Anstieg mit über tausend Höhenmetern und vom Puerto de San Gloria ging es auf einem Hochplateau leicht abfallend 64 Kilometer bis ins Ziel. Alles schien möglich, vom Ausreißercoup über einen Spurt der bergfesten Klassikerjäger bis zum Sprint Royal des kompletten Feldes. Eine sechsköpfige Fluchtgruppe bildete sich kurz nach dem Start und erarbeitete sich einen Vorsprung von über vier Minuten. In der langen Steigung übernahm Trek-Segafredo die Verfolgungsarbeit mit dem Plan Sam Bennett abzuschütteln und Mads Pedersen in das Punktetrikot zu bringen. Der irische Sprinter wurde auch wirklich abgehängt, doch seine Teamkollegen konnten ihn wieder ins Hauptfeld zurückbringen. Das war die entscheidende Situation für den Etappenausgang. Trek-Segafredo beendete seine Bemühungen und bis sich das Peloton wieder einig war, wuchs der Vorsprung der Ausreißer wieder auf drei Minuten. Mittlerweile ein Quintett ließ man sich die Chance nicht nehmen und Jesus Herrada konnte der größten Sieg seiner Karriere feiern. Der 32-jährige Spanier, bekannt als solider Kletterer und loyaler Mannschaftshelfer, lieferte von der vierten Position ausgehend den Sprint seines Lebens und gewann knapp vor den höher eingeschätzten Fluchtkollegen Samuel Battistella, Fred Wright, Jimmy Jannssens und Harry Sweeny. Für Sam Bennett blieb 30 Sekunden später nur Rang fünf vor Jake Stewart, Kaden Groves, Mads Pedersen und Daniel McLay.
Der Gesamtführende Remco Evenepoel hatte mit seinen Teamkollegen einen entspannten Arbeitstag, die gesparte Energie wird man bei der morgigen Bergetappe mit der Bergankunft in Collau Fancuaya brauchen.
 
 

26.08.2022 - Gerald