Lipowitz sitzt Evenepoel schon im Nacken

Pogacar in Peyragudes eine Klasse für sich

Die Tour de France befindet sich in den Pyrenäen, auf der 13. Etsappe stand ein Einzelzeitfahren auf dem Programm. In Loudenvielle wurde gestartet und passend zur Region führten die letzten 8 von 10,9 Kilometern im Schnitt 8 Prozent steil hinauf nach Peyragudes. Mit Rampen bis zu 16 Prozent kein Honigschlecken, vor allem für die Sprinter ein harter Kampf gegen das Zeitlimit. Das erkannten auch die Veranstalter, darum wurde das Karenzzeit vorsichtshalber auf 40 Prozent der Siegerzeit erhöht. Die vielen nationalen Zeitfahrmeister konnten die Zehntausenden Fans an der Straße nicht darüber hinwegtäuschen, dass es erst mit den Top Ten die wirklich motivierten Fahrer kommen würden. Die Ausnahme bildete Luke Plapp. Der australische Meister machte seinem Trikot alle Ehre und stellte mit 24:58 eine überlegene Bestzeit auf. Es dauerte mehrere Stunden bis zu Primoz Roglic, dann musste der 24-jährige den heißen Stuhl verlassen. Dessen Zeit hielt nicht lange, Jonas Vingegaard war noch einmal 46 Sekunden schneller. Der Däne hatte auf den letzten fast "senkrechten" 400 Metern eine besondere Motivationshilfe, der 2 Minuten vor ihm gestartete Remco Evenepoel war schon in Sichtweite. Der Däne holte die letzten Körner aus seinem Körper und überholte vor der Ziellinie den aktuellen Zeitfahrweltmeister. Zur Verteidigung des Belgiers sei erwähnt, dass er kurzfristig mit technischen Problemen an der Schaltung kämpfte. Das kostete nicht entscheidend viele Sekunden, doch auf jeden Fall deutlich an Moral. Fahrer wie Primoz Roglic, Jonas Vingegaard, Florian Lipowitz und Remco Evenepoel hatten sich für eine Zeitfahrmaschine entschieden, Tadej Pogacar wählte das klassische Straßenrad. Schon nach dem Flachstück lag der Slowene vorne, im Ziel war er um 36 Sekunden schneller als Vingegaard. Nach dieser erneuten Machtdemonstration beträgt der Vorsprung des Titelverteidigers in der Gesamtwertung schon 4:07 auf Jonas Vingegaard. Remco Evenepoel als dritter liegt schon unglaubliche 7:20 zurück. Seine starke Form zeigte erneut Florian Lipowitz. Als Tagesvierter machte er 43 Sekunden gut auf Remco Evenepoel, als Gesamtvierter liegt er nur mehr 6 Sekunden hinter dem belgischen Superstar. Auch Felix Gall erledigte die Aufgabe als Tageszehnter bravourös, gerade einmal 26 Sekunden fehlten dem Österreicher auf Florian Lipowitz.

18.07.2025 - Gerald