Giro d'Italia - Amirail übernimmt Rosa

Nico Denz - Vom Helfer zum Siegfahrer

Nach dem Abstecher in die Schweiz machte sich das Peloton auf der 14. Etappe des Giro d'Italia wieder auf den Weg zurück nach Italien. Die 194 Kilometer lange Strecke führte von Sierre nach Cassano Magnago, als einzige Bergwertung stand der 2004 Meter hohe Simplonpass auf dem Programm. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass pünktlich zur Überfahrt wieder der Regen einsetzte. Das schlechte Wetter begleitete die Fahrer den ganzen Tag und das spielte einer 30 Mann starken Spitzengruppe in die Karten. Diese Gruppe lieferte sich ein wunderbaren Kampf. Lange Zeit sah es aus, als ob der Sieger aus einer vierköpfigen Gruppe um Davide Ballerini, Stefano Oldani, Laurenz Rex und Toms Skujins kommen sollte. Doch das Quartett verpokerte die finalen 1000 Meter und fünf Verfolger konnten noch einmal aufschließen. Im Sprint war dann wie vor zwei Tagen Nico Denz der Stärkste, Vom nominellen Helfer wurde der Deutsche innerhalb von drei Tagen zum Siegfahrer. Erneut musste die Jury das Zielfoto zu Rate ziehen. Denz jubelte vor der Ziellinie und wurde fast von Derek Gee noch überholt. Der Kanadier ist neben Alessandro De Marchi und Toms Skujins der fleißigste Ausreißer und praktisch jeden Tag in einer Fluchtgruppe. Drei Mal wurde er schon Tageszweiter und einmal Vierter. Schön langsam hätte sich der Israel-Premitech-Profi auch einen Erfolg verdient. Auf den nächsten Rängen landeten Alberto Bettiol, Laurenz Rex, Davide Ballerini, Toms Skujins, Marius Mayrhofer und Stefano Oldani.
Das Hauptfeld um den Träger des Rosa Trikots Geraint Thomas versuchte nur heil ins Ziel zu kommen und hatte mehr als 20 Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Gewollt oder nicht, Bruno Amirail war mit 18 Minuten Rückstand der bestplatzierte in der ersten Gruppe, der Franzose belohnte sich nach einem harten Arbeitstag mit dem Rosa Trikot. Morgen gibt es eine mittelschwere Bergetappe, Groupama-FDJ wird versuchen seinen Leader in den Ruhetag zu bringen, wenn die Klassementfahrer ihre Abwartetaktik nicht ändern, könnten 1:43 Vorsprung vielleicht reichen.

20.05.2023 - Gerald