Hall Of Fame

Fahrer des Jahres

Fahrer des Jahres:
So wie in den Jahren davor dominieren die Niederländerinnen die Rangliste der Frauen. Nach 2017 und 2018 sicherte sich Annemiek Van Vleuten in überlegener Manier die Jahreswertung vor Lorena Wiebers und der Vorjahrssiegerin Anna Van Der Breggen. Auf 12 Saisonsiege kam die 29-jährige Van Vleuten, mit dem goldenen Höhepunkt im olympischen Zeitfahren. Doch bei allen Erfolgen der Niederländerinnen, bei den Großbewerben wurde ihre fahrerische Stärke zu ihrer mannschaftlichen Schwäche. Bei den Olympischen Spielen in Tokio überrumpelte die Österreicherin Anna Kiesenhofer mit einem "Jahrhundert-Solo" die favorisierten Konkurrentinnen. Bei den Weltmeisterschaften schnappte ihnen die Italienerin Elisa Balsamo mit einer überzeugenden Mannschaftstaktik der Squadra Azzurra den Titel weg.
Im dritten Jahr in Folge steht ein Slowene an der Spitze der Rangliste. Nach zweimal Primoz Roglic steht jetzt sein jüngere Landsmann Tadej Pagacar ganz Oben. Der 23-jährige krönte sich das zweite Mal zum Tour de France-Sieger, holte sich mit Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardie seine ersten beiden Siege bei Monumenten des Radsports, und errang in Tokio seine erste Bronzemedaille bei Olympischen Spielen. Egal wo der Slowene antritt, er gehört sofort zu den Favoriten, besonders in den Rundfahrten scheint er schon fast unbezwingbar. Doch auch der entthronte Titelverteidiger Primoz Roglic kann auf eine bärenstarke Saison zurückblicken. Nach seinem sturzbedingten Aus bei der Tour, tröstete er sich mit der Goldmedaille im Olympischen Einzelzeitfahren und dem dritten Sieg in Folge bei der Vuelta a Espana. Der 32-jährige ehemalige Skispringer gehört immer noch zu den erfolgreichsten Profis im Radsport, für den erträumten Tour de France-Sieg hat er mit seinem Landsmann allerdings einen fast übermächtigen Gegner. Dritter wurde der wohl talentierteste Fahrer im gesamten Peloton Wout Van Aert. Der Belgier glänzt als Crossfahrer, im Zeitfahren, bei den Sprints und selbst in den Bergen kann er teilweise mit den besten Kletterern mithalten. Der 27-jährige ist das Sinnbild des Allrounders, er würde vermutlich auch als BMX-Fahrer oder Radfußballer zur Weltspitze gehören.

Aufsteiger des Jahres (*):
Nach einer durch die Corona-Pandemie sportlich verlorenen Saison 2020 startete Egan Bernal wieder voll durch. Der Kolumbianer in Diensten der Ineos-Grenadiers-Mannschaft überzeugte mit dem Gesamtsieg beim Giro d'Italia um nach dem Verzicht auf die Tour auch bei der Vuelta Espana mit Rang sechs ein Spitzenergebnis abzuliefern.
 
Rookie des Jahres (*):
Auch der Sieger in dieser Kategorie kommt aus dem Team Ineos-Grenadiers. Der erst 20-jährige Carlos Rodriguez Cano holte in seiner ersten Profi-Saison 70 Punkte und setzte sich hauchdünn gegen den Norweger Kristian Aasvold durch. Der Spanier erzielte über das ganze Jahr verteilt sehr gute Ergebnisse, als Highlight gewann er eine Etappe bei der Tour de l'Avenir und das Mannschaftszeitfahren mit seinen Kollegen bei der Tour of Britain. 
 
Team des Jahres:
Unter dem neuen Namen SD Worx schaffte es der langjährige Klassenprimus Boel Dolmans aus den Niederlanden wieder mit deutliche Vorsprung an die Spitze der Rangliste. Erstmals auf dem Podest landeten die Frauen von Movistar, das spanische Team verwies den Titelverteidiger Trek Segafredo auf Rang drei. Diese drei Teams kamen auf 78 Saisonsiege, im Vergleich brachten es die "restlichen" 50 Mannschaften auf insgesamt 138 Erfolge.
68 Saisonsiege sprechen eine deutliche Sprache, der Titelverteidiger Deceuninck Quick-Step war wieder eine Klasse für sich. Hinter dem überlegenen Sieger aus Belgien landeten abgeschlagen die Teams Ineos-Grenadiers und Jumbo Visma.

(*) Aufsteiger des Jahres ist der Fahrer mit dem höchsten Punktezuwachs zum Vorjahr.
(*) Rookie des Jahres ist der Fahrer mit den meisten Punkten, der zum ersten Mal in der Rangliste aufscheint.

29.12.2021 - Gerald