Weltmeisterschaft Straße Wollongong

Evenepoel holt den Titel überlegen

Mit dem Straßenrennen der Männer ging heute die WM in Australien zu Ende. Das Rennen über 267 km wurde in Helensburgh gestartet und führte schon in der Anfangsphase mit dem Mount Keira über den einzigen nennenswerten Berg des Tages. Nach 61,5 km war dann der Rundkurs in Wollongong erreicht, auf dem auch die anderen WM-Straßenrennen ausgetragen worden waren. Schon nach wenigen Kilometern verlor das Rennen mit Mathieu Van Der Poel seinen ersten Favoriten, auch der Schweizer Stefan Bissegger war 200 km vor dem Ziel schon draussen. Es hatte sich eine Spitzengruppe mit 11 Fahrern gebildet, zu der 125 km vor dem Ziel weitere fünf Mann nachkamen. Dabei waren recht prominente Namen mit Pavel Sivakov, Pieter Serry, Ben O'Connor, Lucas Plapp und Samuele Battistella. 150 km vor dem Ziel betrug der Vorsprung mehr als sieben Minuten auf das Hauptfeld. Ungewöhnlich für eine WM war sowohl die Größe als auch die starke Besetzung der Spitzengruppe. Im Feld hatten zu diesem Zeitpunkt die Niederländer und Spanier das Kommando übernommen. Der kurvige Stadtkurs limitierte natürlich an vielen Stellen die Möglichkeiten Tempo zu machen, daher wurde wo es ging sehr hohes Tempo gefahren, was schon an der langgestreckten Form des Feldes gut zu sehen war. 80 km vor dem Ziel war der Vorsprung schon auf gut 2 Minuten geschrumpft. Die fünftletzte Überquerung des Mount Pleasant brachte dann die Halbierung der Spitzengruppe und auch im Feld löste sich eine Gruppe von 25 Mann mit Romain Bardet, Jai Hindley, Nairo Quintana und Remco Evenepoel. Innerhalb von 15 Kilometern fuhr diese Gruppe dem Hauptfeld um 1:15 davon und kam schnell an die Spitzengruppe heran. 50 km vor dem Ziel waren 26 Mann Vorne und der Vorsprung auf das Hauptfeld hatte sich auf über zwei Minuten vergrössert. 30 km vor dem Ziel setzten sich dann Alexey Lutsenko und Remco Evenepoel aus der Gruppe ab und weitere fünf Km später war der belgische Vielta-Sieger alleine an der Spitze. 10 km vor dem Ziel hatte er sich schon um eine Minute abgesetzt. Evenepoel war auf den letzten Kilometern souverän und feierte seinen WM-Titel mit 2:21 Minuten Vorsprung schon an der Flamme rouge. Die Verfolgergruppe begann schon 1200 Meter vor dem Ziel zu taktieren und wurde tatsächlich noch vor der Ziellinie gestellt. Die Silbermedaille holte sich im Sprint der Franzose Christophe Laporte vor Homie Michael Matthews. Dahinter landeten Wout Van Aert, Matteo Trentin, Alexander Kristoff und Peter Sagan. Alberto Bettion, Ethan Hayter und Mattias Skjelmose Jensen (der beste aus der Ausreißergruppe) vervollständigten die Top Ten. Sebastian Schönberger wurde als 40. bester Österreicher.

25.09.2022 - Ralph