Feld verpokert sich

Benjamin Thomas glänzt als Ausreißer

Die fünfte Etappe des Giro die Italia führte über 178 Kilometer von Genua entlang der ligurischen Küste nach Lucca. Zwei Bergwertungen der einfacheren Kategorien versprachen am dritten Tag in Folge eine Massenankunft. Die erste Fluchtgruppe hat nur kurzen Bestand und es schien als wollte das Peloton heute gemütlich Richtung Ziel cruisen. Das war einigen Fahrern doch etwas zu langsam und mit Enzo Paleni, Andrea Pietrobon, Benjamin Thomas und Michael Valgren gingen vier Mann in die Offensive. Das Quartett arbeitete gut zusammen, nur Andrea Pietrobon spielte immer wieder den sterbenden Schwan. Der 25-jährige besaß dann die "Frechheit" und griff 500 Meter vor dem Ende an. Doch mit der Wut im Bauch sprinteten Benjamin Thomas und Michael Valgren noch auf den letzten Metern am oscarverdächtigen Italiener vorbei. Für Benjamin Thomas war es der größte Erfolg in seiner Karriere, er erlöste auch sein Team Cofidis, das heuer noch keinen Sieg einfahren konnte. Doch wie konnte es passieren, dass ein komplettes Hauptfeld auf den letzten 30 Kilometern keine eineinhalb Minuten zufahren konnte. Lidl-Trek mühte sich redlich, doch trotz heftiger Diskussionen wollte keine andere Mannschaft in der Verfolgung mitarbeiten. Offensichtlich wollte man dem großen Favoriten Jonathan Milan keine Schützenhilfe leisten. Dieses Ziel hat man eindeutig erreicht, doch zum Preis, dass man um gar nichts gefahren ist. Jonathan Milan konnte zumindest seine Führung in der Punktewertung ausbauen, da er als Tagesfünfter vor Caleb Ewan, Phil Bauhaus, Tim Merlier und Olav Kooij über den Zielstrich fuhr.
Morgen steht eine ganz spezielle Etappe bevor. Die 180 Kilometer lange Fahrt von Viareggio nach Rapolano Terme führt über einige Schotterstraßen durch die Toskana. Wenn wir uns an Strade Bianche zurückerinnern, dann müssen sich die Klassementfahrer im Kampf gegen Tadej Pogacar morgen warm anziehen.

08.05.2024 - Gerald